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Im späten 16. Jahrhundert stieg Frankreich nach Jahrzehnten des religiösen Bürgerkriegs zur europäischen Großmacht auf. König Heinrich IV. stützte sich dabei auf hochqualifizierte Gesandte und Berichterstatter. Jacques Bongars (1554‒1612) war einer dieser Diplomaten. Er war Diener der Krone, zugleich Gelehrter und Humanist. Dank seiner Ausbildung, seiner Reisen und Korrespondenzen unterhielt er Beziehungen in viele Länder Europas. Die Untersuchung verbindet die Biographie des Gesandten mit dessen intellektuellem Wirken und kosmopolitischem Hintergrund. Bongars taucht in den internationalen Krisen um 1600 ebenso auf wie in den Diskursen des Späthumanismus. Dabei hat es Bongars verstanden, seine familiären, wirtschaftlichen und gelehrten Kontakte nach Deutschland, den Niederlanden, England, Böhmen und Ungarn für seine politischen Missionen zu nutzen. Die Untersuchung skizziert die Karriere und das geistig-weltanschauliche Profil des Reformierten Jacques Bongars inmitten eines europaweiten Milieus, der respublica litteraria. Es gelingt der Autorin, internationale Politik im Konfessionellen Zeitalter mit dem individuellen Umfeld eines politischen Beamten der zweiten Reihe in Beziehung zu setzen. |