Analyse genomischer Aberrationen gastraler Marginalzonen B-Zell-Lymphome vom MALT-Typ

Autor: Patzner, Jochen
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2002
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Popis: Das Ausmaß und die Bedeutung molekulargenetischer Veränderungen in der Pathogenese gastraler Marginalzonen B-Zell Lymphome (MZBCL) vom MALT-Typ ist derzeit noch unklar. Ein unbekannter Teil dieser niedrig-malignen Lymphome transformiert zu hoch-malignen gastralen „diffusen großzelligen B-Zell Lymphomen“ (DLBCL), jedoch besitzen diese DLBCL nicht die Translokation t(11;18)(q21;q21), die sich dagegen in den gastralen MZBCL vom MALT-Typ als die häufigste Translokation mit noch unklarer Konsequenz etablierte. Um die Pathogenese dieser Tumoren genauer zu analysieren, wurden in dieser Studie 24 gastrale MZBCL vom MALT-Typ mit 39 Mikrosatellitenmarkern auf genomische Aberrationen untersucht. Die gastralen MZBCL vom MALT-Typ können nach unseren Ergebnissen in zwei Gruppen eingeteilt werden, die in ihrer Pathogenese zwei unterschiedliche Wege gehen. Die erste Gruppe beinhaltet die Translokation t(11;18)(q21;q21)–positiven MZBCL vom MALT-Typ. Diese erwerben signifikant weniger genomische Aberrationen als die Translokation t(11;18)(q21;q21)–negativen und transformieren nicht zu DLBCL. Die zweite Gruppe bilden die Translokation t(11;18)(q21;q21)–negativen MZBCL vom MALT-Typ. Diese erlangen im Verlauf ihrer Entwicklung signifikant mehr genomische Aberrationen als die Translokation t(11;18)(q21;q21)–positiven und scheinen ein potenzieller Ursprung für sekundäre hoch-maligne DLBCL zu sein. Der „mutator-pathway“ mit dem Kennzeichen der Mikrosatelliteninstabilität (MSI) spielt nach unseren Erkenntnissen bei den gastralen MZBCL vom MALT-Typ nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr ist die chromosomale Instabilität in Form von Deletionen (loss of heterozygosity, LOH) oder Amplifikationen von Bedeutung. Die mit 20,8% der untersuchten Fälle am häufigsten gefundene Aberration war die Amplifikation der Region 3q26.2-27, welche den BCL-6- bzw. den PIK3CA-Genlocus beinhaltet. Auch wurden Amplifikationen des MLL-Genlocus auf 11q23-24 und der Region 18q21 und LOH der Regionen 6q23.3-25.3 und 7q31 gefunden. Beim Vergleich mit den DLBCL stellte sich außerdem heraus, dass Allelverluste auf 6q und 7q frühe Ereignisse in der Progression zu DLBCL zu sein scheinen.
The extension and the consequences of genomic aberrations in the pathogenesis of gastric marginal zone B-cell lymphomas of MALT type (MZBCL) are at the moment unknown. Some can transform into high-grade diffuse large B-cell lymphomas (DLBCL), which do not harbor the translocation t(11;18). But this translocation seems to be the most common one in MZBCL. To elucidate the pathogenesis of these tumors, microsatellite screening of 24 gastric MZBCL was performed. The gastric MZBCL can be divided into two groups with two distinct pathogenetic pathways. The first group harbors the translocation t(11;18)-positive MZBCL, which acquire significantly less genomic aberrations than the translocation t(11;18)-negative MZBCL and do not transform into DLBCL. In the second group are the translocation t(11;18)-negative MZBCL, which acquire significantly more genomic aberrations than the translocation t(11;18)-positive MZBCL and seem to be a source of tumors eventually transforming into DLBCL. Not the mutator-pathway with microsatellite instability, but genomic aberrations like amplifications or loss of heterozygosity (LOH) seem to play an important role in the pathogenesis of gastric MZBCL. The most frequent aberration, found in 20.8%, was amplification of the 3q26.2-27 region harboring the locus of the BCL6 gene. In addition there were found amplifications of the MLL gene locus (11q23-24) and of the region 18q21 and LOH of the region 6q23.3-25.3 and 7q31. After comparison with a study of DLBCL it seems that LOH on chromosome 6q and 7q are early events in progression into DLBCL.
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