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Die Handkraft wird nach Verletzungen und Erkrankungen der oberen Extremität routinemäßig evaluiert, um u. a. das Ausmaß von Funktionseinschränkungen zu evaluieren. Das Vortäuschen übertriebender Fähigkeitsstörungen stellt in diesen Untersuchungen kein unbekanntes Phänomen dar. Um derartige simulierte Leistungseinschränkungen zu identifizieren, wurden in der Vergangenheit verschiedene Testverfahren vorgestellt, die auf der Messung der Handkraft und der Auswertung der gewonnenen Messwerte basieren. Die Testverfahren umfassen u. a. den Five-Handle-Position (5HP)-Test, den Rapid-Exchange-Grip (REG)-Test und den Sustained-Grip (SG)-Test. Da jedoch bis heute kein Konsens besteht, welches Verfahren sich zur Identifikation simulierter Fähigkeitsstörungen am besten eignet und die Favorisierung eines Testverfahrens aufgrund einer nur eingeschränkten Vergleichbarkeit bisheriger Studien unmöglich ist, zielt die vorliegende Untersuchung darauf ab, eine Methodik in der Durchführung dieser Tests zur eindeutigen Bestimmung der Intention zu entwickeln. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass der Sustained-Grip-Test bzw. dessen ausgewählte Prädiktoren sowohl bei Probanden als auch bei Patienten unter den zur Verfügung stehenden Testverfahren unter standardisierten Bedingungen die beste Identifikationsrate erzielen. Dennoch lässt die entwickelte Methodik zu viel Raum für Fehlinterpretationen. Weitere Untersuchungen sind daher erforderlich, um die Testgenauigkeit auf ein nötiges Maß hin zu verbessern und eine zuverlässige Methodik zur Identifikation der Intention zu etablieren. |