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Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss von unterschiedlich behandelten Sojabohnen in einer Broilerration (Mais und behandeltes Soja) auf die ernährungsphysiologischen Parameter beim wachsenden Küken zu prüfen. Unter Berücksichtigung der Einflussgrößen (z. B. Zeit, mechanischer Energieeinsatz und Futterstruktur), die die Effektivität der Futterbearbeitungsverfahren beeinflussen, wurde zunächst die Behandlung einer einheitlichen Charge von Vollfettsojabohnen unter folgenden technische Bedingungen vorgenommen: A: Walzenstuhl (WS) + Konditionierung (40 min./100 °C, Standardverfahren); B: WS + Konditionierung (40 min./100 °C) + Flockierung; C: WS + Konditionierung (10 min./100 °C); D: WS + Konditionierung (10 min. /100 °C) + Expandieren (20 kWh/t); E: Hammermühle (HM) + Konditionierung (10 min./100 °C) + Extrusion (15 kWh/t); F: HM + Konditionierung (10 min./100 °C), G: HM + Konditionierung (10 min./100 °C) + Expandieren (20 kWh/t); H: HM + Expandieren (20 kWh/t); I: HM + Expandieren (20 kWh/t) mit Dampfzufuhr; K: HM + Expandieren (40 kWh/t). Mit 6 ´ 10 männlichen Broilern der Herkunft Cobb wurde im Zeitraum vom 7. - 28. Lebenstag (LT) je Behandlung ein Wachstumsversuch durchgeführt. Während des Wachstumsversuchs wurden Daten zum Futterverzehr, Lebendmassezuwachs und Futteraufwand sowie Energie- und Proteinansatz über Körperanalyse erfaßt. Die ileale Aminosäureverdaulichkeit der einzelnen Mischungen wurde in jeweils 4 gepoolten Chymusproben (9 Tiere / gepoolte Probe) mit Hilfe eines Indikators (HCl-unlösliche Rohasche, Zusatz von 1 % Celite) nach Verfütterung vom 21. - 28. LT bestimmt. Parallel zum Wachstumsversuch wurde ein Stoffwechselversuch (6 männliche Küken der Herkunft Cobb je Behandlungsstufe) im Zeitraum vom 15. - 21. LT bei Fütterung der Versuchsmischung durchgeführt. Dabei erfolgte 3-mal täglich eine quantitative Exkrementsammlung. Neben der N- Bestimmung in den Exkrementen der Basis für die N-Bilanzmessung wurde der Bruttoenergiegehalt erfaßt und auf dieser Grundlage der Gehalt an N-korrigierter umsetzbarer Energie (MEn) in den Futtermischungen bestimmt. Weiterhin wurde aus den Daten der Bilanzmessungen der physiologische Nutzwert (PNu) als Kriterium der Proteinqualitätsbeurteilung sowie die Lysinwirksamkeit abgeleitet. Am Ende des Stoffwechselversuchs wurden die Tiere geschlachtet und die Trypsinaktivität im Chymus des Jejunums bestimmt. Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: 1. In Abhängigkeit von den gegebenen Bedingungen der Futterbehandlungsverfahren konnten unterschiedliche Trypsininhibitoraktivitäten (TIA) in den behandelten Sojabohnen erzielt werden. Eine starke Reduzierung des TIA war insbesondere bei den behandelten Sojabohnen A bis G erkennbar. Die relative Restaktivität lag bei diesen Gruppen (im Vergleich zur rohen Sojabohne) bei 16-27 %. Im Gegensatz dazu wurde eine höhere relative Restaktivität in den behandelten Sojabohnen H, I und K in Höhe von 75 %, 32 % und 48 % festgestellt. 2. Die Futteraufnahme, Lebendmassezunahme und Futterverwertung waren bei der Gruppe H infolge der höchsten Restaktivität des Trypsininhibitors signifikant niedriger als bei der Kontrolle A und anderen Gruppen (B, C, D, E, F, G, I und K). Analog dazu führte die höchste TIA in den Sojabohnen H ebenfalls zu einem signifikant verminderten Nährstoffansatz im Ganzkörper. Der Einfluss der höchsten Restaktivität des Trypsininhibitors auf den PNu war bei Gruppe H wenig ausgeprägt. 3. Die N-korrigierte umsetzbare Energie in den Futtermischungen B (14,87 MJ /kg T) und F (14,70 MJ /kg T) war signifikant höher als bei der Kontrolle A (13,96 MJ /kg). Der Grund für die Steigerung der N-korrigierten umsetzbaren Energie bei B und F kann dabei in der möglichen Verbesserung der Energieverfügbarkeit durch die Behandlungsverfahren Flockierung und Expander liegen. 4. Aufgrund der höchsten Restaktivität des Trypsininhibitors wurde bei der Gruppe H eine verminderte ileale Aminosäure- und Stickstoffverdaulichkeit im Vergleich zu Kontrolle A und den anderen Gruppen (B, C, D un E) festgestellt. Durch zusätzliche Dampfzufuhr und Erhöhung des Energieeintrages in den Gruppen I bzw. K konnten die antinutritiven Faktoren in den Sojabohnen reduziert werden und demzufolge die ileale Aminosäure- und Stickstoffverdaulichkeit bei den Gruppen I und K gegenüber der Gruppe H signifikant verbessert werden. Obwohl bei der Gruppe H die ileale Lysinverdaulichkeit gegenüber der Kontrolle A signifikant niedriger lag, wurde in Bezug auf die Lysinwirksamkeit kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen H und der Kontrolle A festgestellt. 5. Die Trypsinaktivität im Chymus wurde auch in Abhängigkeit von der Restaktivität des Trypsininhibitors in den Sojabohnen unterschiedlich beeinflusst. Eine signifikant verminderte Trypsinaktivität im Chymus war insbesondere bei den Gruppen H sowie K feststellbar. |