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Südafrika hat als weltweit erster Staat den Diskriminierungsschutz aufgrund der sexuellen Orientierung verfassungsrechtlich verankert, gleichzeitig hat das Land ein massives Gewaltproblem, das sich in Form von sogenannter Hassgewalt explizit auch gegen LSBTI-Menschen richtet. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie sich die südafrikanische Zivilgesellschaft gegen Hassgewalt an LSBTI-Menschen organisiert und welche Rolle hierbei transregionale Akteure spielen. Über eine vergleichende Analyse der Triple Seven-Kampagne (2007-2009) und der Hate Crimes Working Group (seit 2009) werden 14 Jahre südafrikanischer LSBTI-Aktivismus in den Blick genommen und mittels Konzepten aus der sozialen Bewegungsforschung untersucht. Dabei fußt die Untersuchung auf der Annahme, dass sich das Handeln der südafrikanischen Aktivistinnen und Aktivisten nur adäquat verstehen lässt, wenn in die Analyse systematisch eine transregionale Perspektive eingeht. Daten wurden im Zuge von drei Forschungsaufenthalten in Südafrika in den Jahren 2008, 2009 und 2019 erhoben.:1. Einleitung 6 1.1 Forschungsfragen und wissenschaftlicher Forschungsstand 9 1.2 Der theoretische Rahmen 15 1.2.1 Konzepte der sozialen Bewegungsforschung 15 1.2.2 Transregionales und transnationales Forschungsprogramm 18 1.3 Der methodische Ansatz 24 1.3.1 Einzelfallanalyse mit diachronem Vergleich 24 1.3.2 Kontextualisierung der Untersuchungsfälle 27 1.3.3 Postkoloniale Methoden im Kontext qualitativer Sozialforschung 34 1.4 Aufbau der Arbeit 44 2. Kontextualisierung: SOGIESC-Rechte in Südafrika 46 2.1 Zivilgesellschaftliches Engagement für SOGIESC-Rechte 46 2.1.1 Aktivismus für SOGIESC-Rechte im historischen Kontext 46 2.1.2 Charakterisierung der NGO-Landschaft 2007-2020 52 2.2 Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: SOGIESC-Rechte im Zeitraum 2007-2020 58 2.2.1 Der gesellschaftspolitische Rahmen 58 2.2.2 Gewalt gegen LSBTI-Menschen 64 2.3 Südafrikas internationale SOGIESC-Außenpolitik 69 2.3.1 Südafrikanisches Engagement im UN-Menschenrechtssystem 69 2.3.2 Erklärungsansätze 74 2.4 Zusammenfassung 77 3. Die Triple Seven-Kampagne (2007-2009) 79 3.1 Die Gründung der Triple Seven-Kampagne 79 3.1.1 Erfolgreiches Agenda-Setting 79 3.1.2 Menschenrechte als Legitimierungsquelle 84 3.2 Die Triple Seven-Kampagne und transregionale Koalitionen 87 3.2.1 Strategische Ausrichtung und Organisation 87 3.2.2 Transregionale Koalitionen 92 3.3 Die Bedingungen für transregionale Koalitionen 100 3.3.1 Blockierte politische Opportunitätsstruktur 101 3.3.2 Kontakte 105 3.3.3 Emotionale Unterstützung 106 3.3.4 Unterstützung der Kampagnenarbeit vor Ort 108 3.3.5 Partnerschaftliche Zusammenarbeit 109 3.3.6 Ressourcen 111 3.4 Zusammenfassung 116 4. Die Hate Crimes Working Group (2009-2020) 119 4.1 Die Gründung der Hate Crimes Working Group 119 4.1.1 Erfolgreiches Agenda-Setting 119 4.1.2 Hassverbrechen als strategische Klammer 123 4.2 Die Hate Crimes Working Group und transregionale Koalitionen 126 4.2.1 Strategische Ausrichtung und Organisation 127 4.2.2 Transregionale Koalitionen 134 4.3 Die Bedingungen für transregionale Koalitionen 138 4.3.1 Blockierte politische Opportunitätsstruktur 138 4.3.2 Kontakte 143 4.3.3 Emotionale Unterstützung 144 4.3.4 Unterstützung der Kampagnenarbeit vor Ort 146 4.3.5 Partnerschaftliche Zusammenarbeit 147 4.4 Zusammenfassung 153 5. Vergleichende Diskussion der Untersuchungsergebnisse 157 5.1 SOGIESC-Aktivismus und transregionale Koalitionen im Zeitraum 2007-2020 157 5.1.1 SOGIESC-Rechte in Südafrika 157 5.1.2 Kontinuitäten und Brüche: 14 Jahre SOGIESC-Aktivismus in Südafrika 159 5.1.3 Die Bedeutung transregionaler Beziehungen im diachronen Vergleich 163 5.2 Grenzen der Studie und Forschungsdesiderata 171 6. Bibliographie 175 6.1 Quellen 175 6.2 Literatur 192 Anhang 1: Interviews 202 |