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Die Binge-Eating-Störung (BES), als eigenständige Essstörung erstmals im Diagnostischen und Statistischen Manual psychischer Störungen DSM-5 definiert, ist durch wiederkehrende Essanfälle ohne gewichtskompensatorische Verhaltensweisen gekennzeichnet. Die breitere Definition in der avisierten International Classification of Diseases ICD-11 wird zu Veränderungen in Präsentation und Prävalenz dieser Störung führen. Die BES tritt vor dem Hintergrund einer komplexen, multifaktoriellen Ätiologie auf und geht mit einer erhöhten Essstörungs- und allgemeinen Psychopathologie, psychischen und körperlichen Komorbidität einschließlich Adipositas und verringertem Funktionsniveau einher. Trotz dieser Beeinträchtigungen wird die BES häufig weder diagnostiziert noch behandelt. Evidenzbasierte Therapien für die BES umfassen die Psychotherapie, wobei die Kognitive Verhaltenstherapie das etablierteste Verfahren darstellt, und die strukturierte Selbsthilfebehandlung. Andere Therapien wie die Pharmakotherapie, behaviorale Gewichtsreduktionstherapie und Kombinationstherapien erhielten in den aktuellen evidenzbasierten S3-Essstörungsleitlinien einen geringeren Empfehlungsgrad für spezielle Indikationen. |