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Als im Jahr 1485 mit Heinrich VII. der erste Tudorkönig den englischen Thron bestieg, galt Irland als unbedeutendes, von gälischen Barbaren beherrschtes Randgebiet. Auf der politischen Agenda der jungen Dynastie gewann die Insel nur langsam an Bedeutung. Irland, so die zentrale Überlegung der beiden Autoren Christopher Maginn und Stephen G. Ellis, war also ein weißer Fleck auf der englischen Landkarte, der in der frühen Tudorzeit erst noch besucht, beschrieben und entdeckt werden musste. Belastbare Informationen wurden in London erst nach und nach verfügbar, zumeist auf der Grundlage schriftlicher Berichte und Traktate. Wie dieses Wissen über Irland gewonnen und in der höfischen Gesellschaft in politisches Kapital umgemünzt wurde, wollen Maginn und Ellis in ihrer 2015 erschienenen Untersuchung zeigen. |