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Straßenlose Räume sind relativ frei von direkten oder indirekten Wirkungen auf Ökosysteme, die nicht allein aus der physischen Straßeninfrastruktur sowie dem Verkehr resultieren (z. B. verändertes Mikroklima, Tötung von Tieren), sondern auch aus anthropogenen Störungen, welche durch Zugang zu den entsprechenden Gebieten erst möglich werden (z. B. Ressourcenextraktion, Brände). Ausgehend von einer ersten globalen Analyse auf Grundlage von OpenStreetMap-Daten werden konzeptionelle Grundlagen und methodische Herausforderungen besprochen. Selbst in Deutschland reduzieren sich die mit dem Datensatz aus dem Jahr 2013 kartierten straßenlosen Räume durch den Kartierungsfortschritt fortlaufend. In Deutschland sind echte straßenlose Räume (im Sinne von Räumen, die mindestens 1 km von der nächstgelegenen Straße entfernt sind) auf wenige Gebiete wie ehemalige Truppenübungsplätze, Seen oder Tagebaue beschränkt. Es bestünde die Möglichkeit, für die deutsche Naturschutzplanung die Kartierung straßenarmer Räume mit größerer räumlicher Auflösung zu betreiben oder auch die Puffergröße zu verringern. Straßenlosigkeit (oder geringe Straßendichte) in naturnahen Räumen sollte als eigenständiges Kriterium der Schutzwürdigkeit anerkannt werden und ist ein geeigneter Indikator für Biodiversitätserhaltung- und Nachhaltigkeitsstrategien. Der Diskurs zu straßenloser Mobilität ist gerade angesichts der dynamischen Fortschritte von Elektromobilität und autonomem Fahren zu beleben. |