Katars Außenpolitik: Entscheidungsprozesse, Grundlinien und Strategien

Autor: Steinberg, Guido
Přispěvatelé: Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Rok vydání: 2022
Předmět:
Internationale Beziehungen
International relations
Bestimmungsfaktoren der Außenpolitik
Außenpolitische Entscheidungsfindung
Außenpolitische Ziele
Außenpolitische Interessen
Außenpolitische Strategie
Staatsoberhaupt
Regionale internationale Sicherheit
Regionaler internationaler Konflikt
Verteidigungs- und Sicherheitspolitik
Rivalität von Staaten
Erdölgewinnung/Erdgasgewinnung
Gasförmige Brennstoffe
Verteidigungs- und sicherheitsbezogene Beziehungen
Vereinigte Staaten
Truppenstationierung im Ausland
Stützpunkt/Waffendepot im Ausland
Soft Power
Massenmedien
Sport
Fußball
Arabischer Frühling (2010- )
Politischer Islam
Vermittlung/Schlichtung
Vermittlungsfunktion/Schlichtungsfunktion internationaler Akteure
Muslimbrüder
Saudi-Arabien
Türkei
Deutschland
Europa
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ländern
Internationale Partnerschaft
Regierungswechsel/Machtwechsel
Umsturzbestrebungen/Umsturz
Qanat al-Gazira al-Fadaniya (Ad-Dauha)
Außenpolitikinstitutionen
internationale Beziehungen
Entwicklungspolitik

International Relations
International Politics
Foreign Affairs
Development Policy

Katar
Außenpolitik
internationale Beziehungen
Nahost
Persischer Golf
Qatar
foreign policy
international relations
Middle East
Persian Gulf
10500
Zdroj: 12/2022, SWP-Studie, 36
Druh dokumentu: Forschungsbericht<br />research report
ISSN: 2747-5115
DOI: 10.18449/2022S12
Popis: Katars Politik beruht seit den 1990er Jahren auf drei Grundlinien: Das Emirat baut seine Gasförderung aus und liefert verflüssigtes Gas in möglichst viele Länder; es versichert sich des militärischen Schutzes durch die USA, indem es Stützpunkte bereitstellt; es führt eine "Soft Power"-Kam­pagne in Form von Investitionen in Medien und Sport. Während des Arabischen Frühlings ging Katar in die Offensive, was einen Bruch in seiner Regionalpolitik darstellte. Damals zielte es auf nichts weniger ab als eine Revision der regionalen Ordnung in der arabischen Welt. Seit dem Amtsantritt von Emir Tamim 2013 hat Doha seine Ambitio­nen zwar zurückgeschraubt, will aber weiter als Regionalmacht an­erkannt werden. Katar versucht Regionalkonflikte zu entschärfen, indem es sich als Ver­mittler positioniert. Es unterhält gute Beziehungen zu Iran, zu dessen Verbündeten in der Region sowie zu militanten Gruppen wie der Hamas und den Taliban. Dies und seine Unterstützung der Muslimbruder­schaft provoziert immer wieder Konflikte mit Saudi-Arabien und anderen Nach­barn. In der Folge hat Katar die Türkei als neue Schutzmacht iden­tifiziert. Katar ist ein attraktiver Partner für Deutschland und Europa und kann ein wichtiger Gaslieferant werden, etwa wegen seiner Flexibilität bei Lie­fe­rungen und seinem Interesse am europäischen Markt. Es war ein schwerer Fehler deutscher Politik, nicht viel früher auf katarisches Gas zu setzen. Langfristige Bestellungen desselben könnten ihn korrigieren. Wenn es tatsächlich eine sicherheitspolitische »Zeitenwende« geben soll, muss Deutschland sich auch auf Gefahren einstellen, die aus dem Nahen Osten drohen (Stichworte: Migration, Terrorismus, nukleare Proliferation). Dazu gehört, dass Deutschland und Europa prowestliche Verbündete benötigen - wie Katar. (Autorenreferat)
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