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Seit vielen Jahren ist Polen ein wichtiger Aufenthalts- und Aktionsort für Teile der politischen und kulturellen Elite Belarus’, in geringerem Maße auch der politischen Diaspora anderer Staaten der ehemaligen UdSSR. Man kann allerdings nicht sagen, dass Polen als klassisches Aufnahmeland für politische Flüchtlinge mit einer gut entwickelten Tradition zur Unterstützung ihrer Aktivitäten gilt. Zu den Gründen gehören das komplizierte historische Erbe, Sorge um die Situation der Polen im Herkunftsland der betreffenden Migranten sowie auch die diffuse und gleichzeitig technokratische Einstellung gegenüber Fragen der Einwanderung. Auch wenn einige Unterstützungsprogramme für die politische Emigration aus Belarus, z. B. für Studierende und Medienangehörige, schon seit Jahren existieren, bleibt festzuhalten, dass sich eine ganzheitliche institutionelle Herangehensweise (inklusive aktiver Beteiligung belarussischer Organisationen in Polen und Initiativen von polnischen Bürgern) erst nach den massenhaften Repressionen in Belarus im August 2020 entwickelt hat. |