Ecological consequences of the conversion of steppe to arable land in Western Siberia
Autor: | Frühauf, Manfred, Meinel, Tobias, Belaev, Vladimir |
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Rok vydání: | 2004 |
Předmět: |
Städtebau
Raumplanung Landschaftsgestaltung Ökologie Landscaping and area planning Ecology Steppe Raumplanung und Regionalforschung Ökologie und Umwelt Area Development Planning Regional Research Ecology Environment Russland Osteuropa Landwirtschaft landwirtschaftliche Entwicklung Bodennutzung Deflation Schadstoff Erosion Sibirien Russia Eastern Europe ecology agriculture agricultural development land use deflation pollutant erosion Siberia |
Zdroj: | Europa Regional, 12.2004, 1, 13-21 |
Druh dokumentu: | Zeitschriftenartikel<br />journal article |
ISSN: | 0943-7142 |
Popis: | Im Rahmen der russischen Neulandgewinnung 1954-1960 wurden auch in der westsibirischen Kulundasteppe 2,3 Mio. ha unbearbeiteter Steppenboden umgebrochen und seitdem ackerbaulich genutzt. Von dieser großflächigen Inkulturnahme waren hauptsächlich südliche Tschernoseme und Kastanoseme der semiariden Steppen betroffen. Die wesentlichen geoökologischen Folgen der Neulandaktion und der langjährigen intensiven Bodennutzung sind Erscheinungsformen der Winderosion und Abnahme der organischen Substanz im Oberboden durch beschleunigte Mineralisierung. Häufige Deflationsereignisse führten zur Verringerung der A-Horizonte unter selektivem Verlust von organischem Material und feiner Korngrößenfraktionen. Akkumulationen verursachen Schäden in Windschutzanlagen, an infrastrukturellen Anlagen sowie auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dabei kommt den durch die Abnahme der Humusmächtigkeit und -konzentration bedingten verschlechterten Bodenwasserhaushaltseigenschaften eine besondere Bedeutung zu. Ursächlich spielen hierfür hauptsächlich die den naturräumlichen Bedingungen wenig angepassten Ackerbaukonzepte eine Rolle. Die Bodendegradation durch Winderosion weist im Untersuchungsgebiet eine Differenzierung auf. Während im Bereich der Waldsteppe und der typischen Steppe die Schadwirkung auf Profilverkürzungen, Humusverlust und Korngrößensortierung beschränkt ist, kam es in der Trockensteppe teilweise zum völligen Verlust des Oberbodens. Diese Erscheinung stellt bereits ein Symptom der Desertifikation dar. Als Folge der insgesamt rückläufigen Erträge, vor allem aber der steigenden Ertragsunsicherheit, kommt es in den von der Landwirtschaft dominierten Regionen zu Problemen, die zu weiteren Destabilisierungen der sowieso schon angespannten wirtschaftlichen und sozialen Situation führen. Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass eine an die naturräumlichen Gegebenheiten angepasste Landnutzung dringend erforderlich ist, welche eine Schadensbegrenzung der durch die Neulandaktion eingetretenen geoökologischen Folgen sowie eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion als Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung erwarten lässt. (Autorenreferat) |
Databáze: | SSOAR – Social Science Open Access Repository |
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