Positionsgerangel auf der Moskauer Bühne
Autor: | Knabe, Bernd |
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Přispěvatelé: | Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien |
Rok vydání: | 1997 |
Předmět: |
Politikwissenschaft
Political science Russische Föderation Innenpolitische Lage/Entwicklung Amt des Präsidenten Personelle Nachfolgefragen Verhältnis wirtschaftliche Akteure - Staat Politische Interessen Interessengruppe/Interessenverband Political Process Elections Political Sociology Political Culture politische Willensbildung politische Soziologie politische Kultur political power power struggle politische Macht Machtkampf |
Zdroj: | 5/1997, Aktuelle Analysen / BIOst, 6 |
Druh dokumentu: | research report<br />Forschungsbericht |
Popis: | Schienen mit der Wahl B. Jelzins und später mit der Entlassung A. Lebeds wieder 'normale Verhältnisse' auf dem russischen Olymp eingekehrt zu sein, so mussten die Beobachter auch in den folgenden Monaten einen raschen, oft sehr spannenden und dramatischen Szenenwechsel beobachten - und dies gleichzeitig auf mehreren Bühnen. Wer sind die Helden und die Bösewichte, wer Regisseure und 'Kulissenschieber' - und schliesslich: wer bezahlt das ganze Spektakel? Das vom Publikum Wahrnehmbare ist nicht einfach eine Illusion, sondern vielmehr das Produkt mehrerer Regisseure, die den Zuschauer für oder gegen bestimmte Darsteller positionieren möchten. Sowohl die offiziellen, bislang jederzeit absetzbaren Adjutanten des Präsidenten (sein 'Kommissar' A. Tschubajs und Premier W. Tschernomyrdin) als auch andere Kandidaten um seine Nachfolge (der Vorsitzende des Föderationsrates Je. Strojew, der Moskauer Bürgermeister Ju. Lushkow und KP-Chef G. Sjuganow) versuchen durch Aktivitäten, Intrigen und publikumswirksame Vorschläge ihre Positionen im permanenten Macht- und bevorstehenden Wahlkampf zu verbessern. Trotzdem eint diesen Personenkreis das Bekenntnis zum Präsidialsystem, er betrachtet seine Gegner (vor allem A. Lebed) als 'Outsider', die sich nicht an bestimmte Spielregeln halten wollen. Für einige Regisseure ist offenbar ein letzter Rettungsanker sogar die - partielle - Restituierung der Romanow-Monarchie. Als 'Finanziers' der gesamten Veranstaltung sind neben dem Staatsbudget verschiedene Interessengruppen auszumachen, bei denen es sich weniger um die 'Finanz- Industrie-Gruppen' als vielmehr um die Nachfolger der früheren Staatsmonopolisten handelt. Authentisches Privatkapital russischer Unternehmer und Bankiers spielt in diesem Zusammenhang bislang offenbar keine nennenswerte Rolle. (BIOst-Dok) |
Databáze: | SSOAR – Social Science Open Access Repository |
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