Die Natur der Aktiengesellschaft: Anmerkungen zum Bedeutungswandel einer aktienrechtlichen Schlüsselkategorie

Autor: Klages, Philipp
Přispěvatelé: Rehberg, Karl-Siegbert, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Rok vydání: 2008
Předmět:
Sociology & anthropology
History
Geschichte
Soziologie
Anthropologie

Criminal Sociology
Sociology of Law

Social History
Historical Social Research

Sociology of Economics
Wirtschaftssoziologie
Kriminalsoziologie
Rechtssoziologie
Kriminologie

Sozialgeschichte
historische Sozialforschung

corporate law
control
liberalization
economic law
North America
shareholder
Federal Republic of Germany
historical development
paradigm
United States of America
corporate governance
model
financial market
international comparison
reform
statuary regulation
market economy
enterprise
corporation
law
shareholder value
Bundesrepublik Deutschland
Corporate Governance
Wirtschaftsrecht
Unternehmensrecht
historische Entwicklung
Marktwirtschaft
Aktionär
Recht
Paradigma
Shareholder Value
Nordamerika
Liberalisierung
Unternehmen
Aktiengesellschaft
Modell
Kontrolle
USA
Reform
Finanzmarkt
internationaler Vergleich
gesetzliche Regelung
Gesellschaftsrecht
historical
applied research
documentation
Dokumentation
historisch
anwendungsorientiert
Zdroj: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, 5729-5736, Kongress "Die Natur der Gesellschaft", 33
Druh dokumentu: Sammelwerksbeitrag<br />Konferenzbeitrag<br />collection article<br />conference paper
Popis: "Jüngere Entwicklungen wie der Aufstieg der institutionellen Investoren, die Ausweitung des Marktes für Unternehmenskontrolle sowie die allmähliche Auflösung der Kapital- und Personalnetzwerke der 'Deutschland AG' lassen sich als Hinweise interpretieren, dass sich das deutsche Corporate Governance-Modell auf das amerikanische Shareholder-Modell zubewegt. Auch auf unternehmensrechtlicher Ebene sind unter Rot-Grün im Zuge der Corporate Governance-Reformen die Weichen für eine Erweiterung von Aktionärsrechten gestellt worden. Während die bisherige Literatur den Wandel des Gesellschaftsrechts vornehmlich auf der legislativen Ebene analysiert, schlägt der Verfasser in seinem Vortrag eine Erweiterung des Blickwinkels auf das Zusammenspiel von Gesetzgebung, Rechtssprechung und Rechtsdogmatik vor. Im Rahmen eines Vergleiches zwischen Deutschland und den USA untersucht er, inwieweit sich die Inhalte (und Begründungskonzepte) gesellschaftsrechtlicher Schlüsselkategorien im Verlauf der letzten 30 Jahre verändert haben. Vor allem in den USA hat sich unter dem Einfluss der ökonomischen Agency-Theorie der Begriff der Aktiengesellschaft von entitätstheoretischen Konzeptionen zur aktionärszentrierten 'nexus of contracts'-Doktrin verschoben. Parallel hierzu wurde die Geltungsgrundlage gesellschaftsrechtlicher Normen von materialen Gerechtigkeitsvorstellungen auf ein marktwertgetriebenes Effizienzparadigma umgestellt. Konzipiert man das Rechtssystem als soziales Handlungssystem, in dem die Vertreter unterschiedlicher Rechtsauffassungen um interpretative Hegemonie ringen, lässt sich rechtlicher Wandel als Reallokation interpretativer Autorität beschreiben. Die Liberalisierung der Finanzmärkte, die Veränderung der Eigentümerstrukturen und - im Falle Deutschlands - der Privatisierungsdruck auf die Rentensysteme dienen den Kontraktualisten als Opportunitätsstruktur, um die Vertreter der herrschenden Lehre zu diskreditieren und aktionärsgetriebenen Rechtsvorstellungen zu größerer Bedeutung zu verhelfen. Nachdem Law & Economics in den USA weitgehend etabliert worden ist, wird diese Lehre über epistemische Netzwerke und die Veränderung juristischer Karrierestrukturen allmählich auch nach Deutschland (und andere Länder) importiert." (Autorenreferat)
Databáze: SSOAR – Social Science Open Access Repository