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Das Grundverhältnis von Menschen zu Tieren war lange vor allem eines der Gewalt. Artensterben, Jagd, Schlachthäuser und Zoos dokumentieren einen fatalen Gleichmut. Doch lassen sich nach dem'animal turn'vermehrt auch andere Imaginationen in Film, Kunst und Literatur aufspüren? Mensch-Tier-Beziehungen erscheinen in literarischen, bildkünstlerischen und seit dem 20. Jahrhundert auch filmischen Darstellungen von der Grundidee einer profunden Heterogenität, oft sogar Feindseligkeit geprägt, gelegentlich auch verkitscht zu rührseligen Geschichten über Tiere als treue Begleiter. Der sogenannte critical animal turn hat das Nachdenken über Tiere neu orientiert und den anthropologischen Hochmut des Menschen grundlegend revidiert. Damit sind die Karten neu gemischt. Deshalb soll es in diesem Band der'Projektionen'nicht so sehr um einen Rückblick auf die Zivilisations- und Kulturgeschichte gehen, um die Gefühllosigkeit des Menschen bei der Wahrnehmung der vermeintlich gefühllosen Tiere. Vielmehr wird in den Blick genommen, ob in Film, Kunst und Literatur spätestens seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts auch Facetten der Tier-Mensch-Beziehung anschaulich werden, die jenseits einer feindseligen Heterophobie der species andere Formen der Tier-Mensch-Interaktion andeuten, erproben oder vorführen. |