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Millionen von Zwangsarbeitern waren im Zweiten Weltkrieg in der deutschen Wirtschaft eingesetzt. Zunächst blieb lange Zeit unbeachtet, dass auch kirchliche Institutionen ihre Dienste in Anspruch nahmen. Es folgten Spekulationen ohne Faktenbasis. Die jetzt vorgelegten Forschungsergebnisse ermöglichen endlich ein klares Bild über Art und Ausmaß des Einsatzes von Zwangsarbeitern in Einrichtungen der katholischen Kirche. Der Band begreift die Kirche als Bestandteil der nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft. Er bilanziert die aufwendigste Recherche, die während der letzten Jahrzehnte in der gesamten Katholizismusforschung durchgeführt worden ist, und dokumentiert die kritische, intensive Auseinandersetzung der Kirche mit einem fast unbekannten Kapitel ihrer Vergangenheit. Die Katholische Kirche hat sich seit Bekanntwerden der ersten Einzel- schicksale im Jahr 2000 ihrer Verantwortung gestellt. Sie hat in Ökonomien, Anstalten, Heimen und Krankenhäusern aller Diözesen nachgeforscht und zu ehemaligen Zwangsarbeitern Kontakt aufgenommen. 27 Diözesanberichte schildern den Gang der Recherchen, die kirchengeschichtlichen Rahmenbedingungen und die Verhältnisse in den Einrichtungen, den Einsatz vornehmlich aus Polen und der Sowjetunion deportierter Männer und Frauen als Zwangsarbeiter, die Bemühungen der Seelsorge und markante Einzelschicksale sowie die seit dem Sommer 2000 erfolgten Versöhnungsinitiativen. Die Abschlussberichte des kirchlichen Entschädigungs- und Versöhnungsfonds ordnen die Ergebnisse der Bistümer in übergreifende Zusammenhänge ein. Eine ausführliche historische Einleitung, eine umfangreiche Datendoku-mentation sowie die offiziellen Presseverlautbarungen aus den Jahren 2000, 2004 und 2005 vervollständigen das Gesamtbild der Entschädigungs-, Versöhnungs- und Erinnerungsarbeit der katholischen Kirche für und mit'ihren'Zwangsarbeitern. |