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Im November 2020 jährt sich Paul Celans Geburt in Czernowitz zum hundertsten Mal, im April diesen Jahres vor fünfzig Jahren hatte er seinem Leben in Paris ein Ende gesetzt. Diese Koinzidenz ist Anlass genug, Leben und Schaffen des Dichters Revue passieren zu lassen. Zwar gibt es bereits mehrere biographische Darstellungen und etliche Bücher über seine Beziehungen zu Freunden, Freundinnen und Geliebten sowie eine Fülle von Interpretationen seiner Gedichte. Was aber bislang fehlt ist eine die verschiedenen Komponenten miteinander verbindende Werkbiographie, die dem engen Zusammenhang von Leben und poetischem Schaffen möglichst konkret nachspürt, ohne allzu indiskret im Privatleben herumzuwühlen. Denn viele von Celans Gedichten bleiben unerklärlich ohne die Kenntnis der jeweiligen Lebensumstände, aus denen sie erwachsen sind. Theo Buck (1930–2019) war ein großer Kenner, Liebhaber und Interpret der Werke von Paul Celan. In seiner nachgelassenen Monographie spürt er dem engen Verhältnis von Dichtung und Leben eines der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker der Moderne nach, eines deutschsprachigen Juden aus der Bukowina, der nie in Deutschland leben wollte, obwohl ihm viel daran gelegen war, im Land seiner Muttersprache gehört und verstanden zu werden. Gerade in Zeiten eines erstarkenden Judenhasses will die leise Stimme Celans gehört werden. Durch die sensible Annäherung Theo Bucks an sein Leben und Werk wird dies im Jubiläums- und Erinnerungsjahr und darüber hinaus neu ermöglicht. |