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Das sozialpsychologische Konzept internalisierter Homophobie ist vielfach präsent in Wissenschaft, Psychotherapie und politischem Aktivismus. Es erklärt psychische Belastungen Schwuler und Lesben durch die Übernahme abwertender gesellschaftlicher Werthaltungen und Stereotype. Damit assoziierte Folgen seien verminderter Selbstwert, Beziehungsprobleme, sexuelle Risikopraxen bis hin zur Suizidalität. Der Beitrag rekonstruiert dieses wissenschaftliche Konzept ausgehend von den verwendeten Messskalen. Die Operationalisierungen der gesellschaftlichen Beschädigung setzen ex negativo ein gesundes homosexuelles Subjekt voraus und vermessen dessen (in)kohärentes Selbst anhand der Integration lesbischer bzw. schwuler Identität. Indikator dafür seien der unerschrockene Wunsch nach einem Coming-out, der Stolz auf die eigene Sexualität und die Bewahrung der erwarteten Eigengruppe. Derartige Selbstverhältnisse bilden die politische Vision des wissenschaftlichen Diskurses und den Horizont der anvisierten, individuell zu verantwortenden Emanzipation. |