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Frauen spielten in den Protesten des sogenannten Arabischen Frühlings eine wichtige Rolle: Gemeinsam mit männlichen Demonstranten traten sie für mehr Freiheit und Demokratie in ihren Ländern ein. Dieser Artikel hinterfragt, inwiefern die Darstellung von Frauen im Zusammenhang mit dem sogenannten Arabischen Frühling sich an Geschlechterstereotypen orientiert und ob diese Darstellung sich seit Beginn der Revolutionen verändert hat. Dazu wurden Beiträge der Auslandsberichterstattung des Fernsehsenders ARD (Das Erste) aus der Zeit während des sogenannten Arabischen Frühlings – also vor circa zehn Jahren – im Vergleich mit Beiträgen aus 2021 mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich weiterhin Stereotype in der Berichterstattung finden lassen. Allerdings ändern sich diese fast gänzlich im Verlauf der untersuchten zehn Jahre. Während in der untersuchten Phase der Proteste im Jahr 2011 wiederholt Expert:innen zu Wort kommen, um Ereignisse einzuordnen und zu erklären, treten zehn Jahre später vermehrt Individuen auf, die für sich selbst sprechen. In beiden untersuchten Phasen fällt auf, dass Frauen meist dann zu Wort kommen, wenn es um den Genderdiskurs geht. Sie werden kaum zu anderen Themen platziert. Das Verhältnis der Beiträge, in denen Frauen überhaupt nicht vorkommen, zu denen, in denen Frauen sichtbar sind und teilweise zu Wort kommen, hat sich im Laufe der Zeit sogar verschlechtert. |