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Salmonellosen gehören beim Menschen nach wie vor zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten. Der Verzehr tierischer Lebensmittel von Rindern, Geflügel und Schweinen stellt eine bedeutsame Infektionsursache dar. Seit Inkrafttreten der Schweine-Salmonellen-Verordnung im Jahr 2007 sind daher Inhaber von Endmastbetrieben dazu verpflichtet, ihre Endmastschweine oder deren Schlachtkörper serologisch auf Antikörper gegen Salmonellen anhand eines Stichprobenschlüssels untersuchen zu lassen. Die aktuelle Salmonellenbekämpfungsstrategie, die die Anzahl der Betriebe mit hohen Antikörpertitern minimieren soll, stagniert seit Jahren und ist nicht darauf ausgerichtet, das Zoonoserisiko beim Menschen durch infizierte Tiere zu senken. Daher möchte die Niedersächsische Tierseuchenkasse die Salmonellenbekämpfung unter Einbeziehung der Impfung und der Untersuchung auf Erregerebene voranbringen. Um dabei mögliche Bedenken und produktive Ideen der betroffenen Stakeholdergruppen zu berücksichtigen, wurde die vorliegende Stakeholder-Analyse von Oktober bis November 2020 durchgeführt. Dazu wurden Vertreter aus den Bereichen pharmazeutische Industrie, QS-Prüfsystem, Schlachthof, Schweinehaltung, Tierärzteschaft, Labordiagnostik, Veterinärbehörden und Wissenschaft in drei Workshops gebeten, das aktuelle Salmonellen-Monitoring zu analysieren und ihre Ideen für mögliche Veränderungen einzubringen. Die Stakeholder-Analyse hat ergeben, dass grundsätzlich ein Veränderungsbedarf und eine Veränderungsbereitschaft aller Betroffenen für die Salmonellenbekämpfung bei Schweinen in Deutschland bestehen. Hemmnisse für Veränderungen stellen jedoch insbesondere Mehrkosten und Mehraufwendungen für Schweinehalter dar, die von den Befragten befürchtet werden. Aus Sicht der Stakeholder muss eine verbesserte Bekämpfung von Salmonellen mit einer höheren Wertschöpfung von Schweinefleischprodukten einhergehen. Nur so kann ein neues Monitoring Erfolg und Akzeptanz haben. Fortschritte in der Salmonellenreduzierung beim Schwein könnten aus Sicht der Stakeholder unter Einbeziehung aller Produktionsstufen sowie der Impfung, Serologie und Erregeruntersuchung erzielt werden. Aus Sicht der Autoren sollte die Ausgestaltung eines neuen Systems im Rahmen weiterführender Workshops unter Beteiligung aller Stakeholder und unter Berücksichtigung von bereits durchgeführten Pilotprojekten erfolgen, um auch rechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen frühzeitig zu berücksichtigen. |