Bodenverdichtung im Dauergrünland und ihre Auswirkung auf die Grünlandvegetation

Autor: Bohner Andreas, Gehmacher Philipp, Bodner Gernot, Strauss Peter
Jazyk: German<br />English
Rok vydání: 2017
Předmět:
Zdroj: Die Bodenkultur, Vol 68, Iss 2, Pp 113-129 (2017)
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ISSN: 0006-5471
DOI: 10.1515/boku-2017-0011
Popis: Die Bodenverdichtung ist ein aktuelles Problem der intensiven Grünlandwirtschaft. Daher wurden in einem repräsentativen österreichischen Grünlandgebiet an 22 unterschiedlichen Standorten die Lagerungsdichte (LD), der Eindringwiderstand (EW) und das Porenvolumen von typischen Dauergrünlandböden (Braunerde, Pseudogley, Gley) bis zu einer Bodentiefe von 30 cm bestimmt, um die bodenverdichtende Wirkung einer intensiven Grünlandbewirtschaftung beurteilen zu können. Außerdem wurde geprüft, ob zwischen den bodenphysikalischen Parametern und dem Auftreten von Bodenverdichtungszeigern im Pflanzenbestand ein Zusammenhang existiert. Der Verdichtungszustand von Dauergrünlandböden hängt von den Bodeneigenschaften (Humusgehalt, Bodenart), der Bewirtschaftungsform und der Nutzungsintensität ab. Die Verdichtungsempfindlichkeit sinkt mit steigendem Humus- und Tongehalt im Boden. Bei hoher Nutzungsintensität sind die Dauergrünlandböden mäßig überverdichtet. Die stärkste Bodenverdichtung entsteht infolge intensiver Beweidung mit Rindern. Durch Viehtritt wird der Boden insbesondere bis in 15 cm Tiefe verdichtet. Häufiges Befahren mit Grünlandmaschinen bewirkt eine Verdichtung zumindest bis 25 cm Bodentiefe. Die Mähweiden nehmen hinsichtlich Bodenverdichtung eine Mittelstellung zwischen Wiesen und Weiden ein. Die Gefahr einer ertragsmindernden Schadverdichtung steigt in Lehmböden beträchtlich, wenn innerhalb der oberen Bodenschicht (0-20 cm) eine Verdichtungszone mit einer LD über 1,40 g/cm3 oder einem EW größer als 2,00 MPa auftritt. Die Bodenverdichtung wird im Dauergrünland durch Zeigerpflanzen zuverlässig indiziert. Ranunculus repens ist ein besonders sensitiver Bioindikator für Bodenverdichtung.
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