Komplexe Akutschmerzbehandlung in deutschen Krankenhäusern: retrospektive Analyse regionaler Unterschiede

Autor: Susanne Krahl BSc, Prof. Dr. rer. nat. Luis Möckel
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2023
Předmět:
Zdroj: Monitor Versorgungsforschung, Vol 2023, Iss 04, Pp 49-55 (2023)
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ISSN: 1866-0533
2509-8381
DOI: 10.24945/MVF.04.23.1866-2531
Popis: Die komplexe Akutschmerztherapie ist eine therapeutische Maßnahme zur speziellen Schmerztherapie und Symptomkontrolle bei Patient:innen mit schweren akuten Schmerzzuständen. Diese schweren akuten Schmerzen können bspw. nach Operationen, Unfällen oder auch bei schweren, exazerbierten Tumoren auftreten. Kodiert wird die komplexe Akutschmerztherapie mithilfe des Operationen- und Prozedurschlüssels (OPS) 8-919 (DIMDI, 2023). Im Jahr 2021 gab es in Deutschland insgesamt über 16,6 Millionen Krankenhausfälle, und bei mehr als 200.000 Patient:innen dieser Fälle wurde eine komplexe Akutschmerzbehandlung verordnet (InEK, 2023). Basierend auf Krankenhausdiagnosen ist unter anderem für osteoporotische Frakturen sowie Krankenhaussterbefälle nach femoraler Fraktur und die Herzinsuffizienz bekannt, dass es regionale Unterschiede in Deutschland gibt (Möckel, 2022; Möckel et al., 2020, 2023; Wachter et al., 2015). Eine Studie von Hoffmann et al. (2020) konnte zusätzlich zeigen, dass bei der Verschreibung des Schmerzmittels Metamizol regionale Unterschiede in Deutschland bestehen. So war in dieser Analyse die Nutzungsprävalenz in Sachsen mit 7,0% am geringsten und in Schleswig-Holstein mit 11,1% am höchsten (Hoffmann et al., 2020). Anzumerken ist hier auch, dass zwischen 1998 und 2008–2011 die Nutzung von Schmerzmitteln in Deutschland von 19% auf 21% anstieg. Dieser Anstieg ist in erster Linie durch die freiverkäuflichen Schmerzmittel (10.0% auf 12.2%) begründet, wohingegen die Verwendung von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln konstant blieb (Sarganas et al., 2015). In der Studie von Sarganas et al. (2015) zeigten weibliche Personen, ansteigendes Lebensalter, adipöse Personen sowie Rauchende die höhere Chance zur Einnahme von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln. Im Gegensatz dazu waren ein höherer sozioökonomischer Status sowie mehr sportliche Aktivität pro Woche mit einer geringeren Chance assoziiert (Sarganas et al., 2015).
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