Der letzte Gott und das dionysische. Martin Heideggers Weg zum anderen Anfang

Autor: Tomasz Drewniak
Jazyk: English<br />Spanish; Castilian
Rok vydání: 2011
Předmět:
Zdroj: Revista Filosofía UIS, Vol 10, Iss 1 (2011)
Druh dokumentu: article
ISSN: 1692-2484
2145-8529
Popis: Die Anwesenheit des Dionysischen im Denken Heideggers kann anhand zweier sich gegenseitig beleuchtender Ebenen analysiert werden: der direkten Explorierung des dionysischen Motivs bei der Interpretation der Dichtung F. Hölderlins und der Philosophie F. Nietzsches sowie der dionysischen Struktur des Da-Seins selbst. Die Seinsvergessenheit und der Nihilismus machen das Ergebnis der Auffassung des Seins als des Ideals aus, im Kontext dessen sich das Sein durch die Anwesenheit kennzeichnen soll, und was sich damit verbindet durch Zugänglichkeit und Nützlichkeit. Eine solche Kraftsteigerung – wie Heidegger betont, indem er sich u. a. auf Sophokles' Antigone beruft – führt den Menschen endgültig zum Machtverlust gegenüber dem Sein und zu einem mit dem Leiden verbundenen Unterziehen des Menschen der Gewalt des Seins selbst. Im Kontext der Erfüllung der Metaphysik erscheint das Dionysische als eine Selbstreflektiertheit des Menschen (Dasein) und des Seins, wo die Steigerung des Negativen – das Verschmerzen der Erfahrung des Verlassenseins durch das Sein und die Verborgenheit des Seins selbst – einen Horizont von Möglichkeiten der Offenbarung des Seins in seinem Kernwesen eröffnet (der andere Anfang). In einer weiteren Perspektive erweist sich das Dionysische als der grundlegende Modus des Seins (und der mit seinem Verständnis verbundenen europäischen Kultur) als einer ewigen Anziehung (die Kehre) von Offenheit und Verborgenheit, die in den entscheidenden Momenten der Geschichte des Seins ans Wort kommt. Das Dionysische waltet über dem Übergang zwischen dem ersten Anfang (Unverborgenheit), der Konstitution der Metaphysik (Wendung von φύσις (physis) zu εἶδος (eidos)), der Dekonstruktion der Metaphysik (Umkehrung des Platonismus) und dem neuen Anfang (Überwindung der Metaphysik). Das Dionysische als das Kehrhafte bedeutet ewige Verwandlung der Position, die Kehre, die zum Wesen der Philosophie angehört.
Databáze: Directory of Open Access Journals