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Das Anthropozän-Kunstwerk ist an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft angesiedelt, weil das Anthropozän selbst eine wissenschaftliche Konstruktion ist. Da das Anthropozän auf Auswirkungen der technologischen Entwicklung beruht, die keineswegs beabsichtigt sind, kann es nicht durch ethische Imperative eingedämmt werden. Vielmehr ist es das Ergebnis einer Erkenntnistheorie, die die Aktanten als Objekte verkennt. Daher fordert Bruno Latour eine Ästhetik, die Rückkopplungseffekte propagiert. Eine solche erkenntnistheoretisch zentrierte Kunst sollte sich auf die Multiplikation des Möglichen beschränken und ihre Autonomie aufgeben. Dieser Doktrin widerspricht Latour selbst, insofern das Ensemble der Aktanten zusammen mit dem vom Leben in den Kritischen Zonen bevölkerten Himmelskörper Gaia ein unbekanntes und wissenschaftlich kaum erforschtes Phänomen ist. So zieht sich eine Grenze des Nichtwissens durch die ökologische Kunst, die sich inmitten einer Transformnationsbewegung befindet. |