[The 'dermatologist's procedure' after the abolition of the obligation to refrain from risky work activities in occupational disease law]

Autor: Peter, Elsner
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2021
Předmět:
Zdroj: Der Hautarzt; Zeitschrift Fur Dermatologie, Venerologie, Und Verwandte Gebiete
ISSN: 1432-1173
Popis: Occupational disease (German: Berufskrankheit, BK) No. 5101 was previously defined as a "serious or recurrent skin disease that has forced a person to refrain from all activities that were or could be the cause of the development, aggravation or recurrence of the disease". In a far-reaching reform of the occupational disease law, which came into force on 01 January 2021, the German legislature decided to abolish the "obligation to refrain" as a prerequisite for the recognition of an occupational disease. To avoid this "obligation to refrain" was the motivation to introduce the "dermatologist's procedure" in 1972. The prevention instruments established in this procedure (dermatological treatment, workplace sanitation, skin protection measures, health education) were successful in the majority of cases. While the abolition of the "obligation to refrain" will, on the one hand, facilitate the recognition of serious or recurrent skin diseases as occupational diseases, the "dermatologist's procedure" will, however, continue to be important for occupational skin diseases, especially cases of hand eczema, which primarily do not meet the criteria of severity and/or recurrence and which can be controlled by appropriate treatment and prevention measures. In order to avoid delays in secondary prevention when notifying an occupational disease, a supplementary dermatological report to the disease notification should provide accident insurance carriers with the information necessary for timely prevention measures and dermatological treatment. An indication for the severity of the skin disease might be the success or failure of the "dermatologist's procedure".Die Berufskrankheit (BK) Haut Nr. 5101 war bisher definiert als „schwere oder wiederholt rückfällige Hauterkrankungen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können“. In einer weitreichenden Reform des Berufskrankheitenrechts, die zum 01.01.2021 in Kraft trat, hat der Gesetzgeber beschlossen, den „Unterlassungszwang“ als Voraussetzung für die Anerkennung einer Berufskrankheit abzuschaffen. Dieser Unterlassungszwang sollte mit dem 1972 eingeführten Hautarztverfahren und den dort etablierten Präventionsinstrumenten (dermatologische Behandlung, Sanierung des Arbeitsplatzes, Hautschutzmaßnahmen, gesundheitspädagogische Maßnahmen) verhindert werden, was in einem Großteil der Fälle auch gelang. Während die Abschaffung des Unterlassungszwangs die Anerkennung von schweren oder wiederholt rückfälligen Hauterkrankungen als Berufskrankheiten erleichtert, wird das Hautarztverfahren jedoch weiterhin Bedeutung behalten für die beruflichen Hauterkrankungen, insbesondere Handekzeme, die primär nicht die Kriterien der Schwere und/oder der wiederholten Rückfälligkeit erfüllen und die durch geeignete Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen beherrscht werden können. Um bei einer BK-Anzeige wegen der Schwere oder wiederholten Rückfälligkeit einer Hauterkrankung Verzögerungen in der Sekundärprävention zu vermeiden, sollte gleichzeitig über einen Hautarztbericht zur BK-Anzeige der Unfallversicherungsträger die für zeitnahe Präventionsmaßnahmen und einen dermatologischen Behandlungsauftrag erforderlichen Informationen erhalten. Ein Anhaltspunkt für die Schwere könnte der Erfolg oder der Misserfolg des Hautarztverfahrens sein.
Databáze: OpenAIRE