COVID-19-assoziierte Sterbefälle
Autor: | Gleich, S., Graw, M., Viehöver, S., Schmidt, S., Wohlrab, D. |
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Jazyk: | angličtina |
Rok vydání: | 2021 |
Předmět: | |
Zdroj: | Rechtsmedizin (Berlin, Germany) |
ISSN: | 1434-5196 0937-9819 |
Popis: | Hintergrund Im Dezember 2019 trat die neue Infektionskrankheit COVID-19 erstmalig in China auf. Bislang wurde noch keine systematische Auswertung von Todesbescheinigungen COVID-19-assoziierter Sterbefälle vorgestellt. Methode Analysiert wurden die Todesbescheinigungen aller Sterbefälle in München im Sterbezeitraum vom 01.03. bis zum 31.07.2020. Die vorab festgelegten Einschlusskriterien waren die Angabe von „Corona, COVID-19, SARS-CoV-2“ in den Todesbescheinigungen. Es erfolgte eine standardisierte, anonymisierte Dateneingabe. Die erhobenen Daten wurden deskriptiv ausgewertet. Ergebnisse Im Untersuchungszeitraum verstarben insgesamt 5840 Personen. Von diesen Sterbefällen waren 332 (5,7 %) COVID-19-assoziiert. Bei 281 Verstorbenen (84,6 %) bestand eine gesicherte COVID-19, bei 51 Verstorbenen (15,4 %) der Verdacht auf diese Erkrankung. Häufigste Todesursachen waren „acute respiratory distress syndrome“/respiratorische Insuffizienz (59,1 %), Multiorganversagen (21,4 %) und Sepsis (10 %). Es waren durchschnittlich 1,8 Vorerkrankungen angegeben worden. Am häufigsten genannt wurden Krankheiten des Kreislaufsystems (54,8 %), des Nervensystems (22, 8 %) und Stoffwechselkrankheiten (18,9 %). Das durchschnittliche Sterbealter lag bei 79 Jahren; häufigster Sterbeort war das Krankenhaus (85 %). Eine Obduktion wurde vom Leichenschauer bei 18,1 % des Kollektivs angestrebt, am häufigsten bei ungeklärter bzw. nichtnatürlicher Todesart und jungem Alter der Verstorbenen. Klinisch-pathologische Obduktionen wurden bei 11 % des Kollektivs durchgeführt, gerichtliche Obduktionen bei 1 %. Diskussion Es handelt sich bei dieser Studie um die erstmalige Auswertung von Todesbescheinigungen im Hinblick auf die Infektionskrankheit COVID-19. Anzahl und wesentliche Charakteristika der COVID-19-assoziierten Sterbefälle in München während der sog. ersten Welle konnten abgebildet werden. Es zeigte sich trotz des Auftretens einer neuen Infektionskrankheit ein eher geringes Interesse der Ärzte an Obduktionen. |
Databáze: | OpenAIRE |
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