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Chroniken vom Typ der Papst-Kaiser-Geschichte haben das spätmittelalterliche Geschichtswissen ebenso wie das Geschichtsbewusstsein in Italien wesentlich bestimmt. An der Vielzahl der erhaltenen, in Italien hergestellten Abschriften ist unschwer zu erkennen, dass die Welt- und Heilsgeschichte des sechsten Weltalters das Kaisertum als weiter bestehende Universalgewalt in das Bewusstsein der Zeitgenossen eingeschrieben hat. Im 14. und 15. Jahrhundert wurden etliche Aktualisierungen vorgenommen, die einerseits die Bearbeitung der Basischroniken zeigen und sich andererseits in Fortsetzungen manifestieren. Dabei wurde der Kaisergeschichte weit mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als in der Forschung bislang deutlich geworden ist. Erkennbar werden die regionalen und sozialen Kontexte einer auf das Kaisertum konzentrierten Erinnerung. Insbesondere die Fortsetzungen, die Geschichte bis in die eigene Zeit als Zeitgeschichte dokumentieren, sind als aktive Gestaltung der lebendigen Kaisertradition für die Zukunft zu verstehen. In the late Middle Ages, chronicles listing popes and emperors distributed historical knowledge and impacted the historical awareness in Italy. The large number of manuscripts with these texts produced in Italy provides ample proof that the empire and its emperors were conceived as important within the design of world and salvation history. Edits and continuations from the fourteenth and fifteenth century show the frequent interest in, and popularity of, the genre. Recent research seems to have overlooked that in these modifications and continuations the history of the emperors has received considerable attention. The manuscripts thus shed light on the regional and social aspects of a memory focused on empire. In particular, the continuations that document contemporary history should be considered in the light of an active shaping of the imperial tradition. |