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In den letzten Jahren wurde die Problematik des hohen Verkehrsaufkommens in Innenstädten und die Notwendigkeit zur Neugestaltung des öffentlichen Raumes zunehmend bei Diskussionen zur Lebensqualität in Städten thematisiert. Die Gestaltungsmöglichkeiten stehen dabei in direktem Verhältnis zu Verkehr und Stadtbild, da der Verkehr im öffentlichen Raum stattfindet und dieser durch angrenzende historische und denkmalgeschützte Altbauten begrenzt wird. Die vorliegende Arbeit untersucht die Nutzungsoptimierung der begrenzten Verkehrsflächen im öffentlichen Raum am Beispiel des westlichen Jakominiplatzes in Graz. Dazu wurde das aktuelle Verkehrsgeschehen im Untersuchungsgebiet sowie geplante Verdichtungen und Richtungsänderungen des öffentlichen Verkehrs mit der Verkehrssimulationssoftware PTV Vissim modelliert und simuliert. Wesentliche Informationen zu den Funktionen und der Gestaltung des öffentlichen Verkehrs sowie dessen Zusammenhänge mit dem Mobilitätsverhalten, der Stadtplanung und den Konzepten zur Förderung sanfter Mobilität wurden mittels Literaturanalyse aufbereitet. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war anhand der Verkehrssimulationen die Auswirkungen des Verkehrs auf den öffentlichen Raum zu analysieren und basierend auf den erlangten Ergebnisse sowie den Informationen aus der Literaturanalyse Maßnahmen zur optimierten Nutzung des öffentlichen Raumes am westlichen Jakominiplatz für die Stadt Graz und Graz Linien zu entwickeln. Zentrale Ergebnisse der Arbeit sind, dass sich Gestaltungsmaßnahmen wie Haltestellenbegrünung, Begrünung und Stadtmöblierung an Freiflächen, Barrierefreiheit, Pflasterung zur historischen Stadtbildvereinheitlichung und farbige Hervorhebungen von (Konflikt-) Bereichen für das Untersuchungsgebiet eignen. Entsprechende Maßnahmen diesbezüglich wurden für die Stadt Graz und Graz Linien formuliert. Um die allgemeine Sicherheit des nicht motorisierten Verkehrs zu erhöhen, wird als wesentliche Maßnahme für die Stadt Graz die Organisation des Untersuchungsgebiet als Begegnungszone empfohlen. Aus den Simulationsergebnissen wurde zudem die Erkenntnis gewonnen, dass im Falle einer Umleitung der Straßenbahnlinien bei Innenstadtsperrung ein hohes Blockaderisiko im Untersuchungsgebiet auftritt und demnach jedenfalls weitere betriebliche Überlegungen seitens Graz Linien erforderlich sind. Weiterführende Forschung bezüglich der Umleitung der Straßenbahnen im Falle einer Innenstadtsperrung über den westlichen Jakominiplatz könnte sich dabei mit der beobachteten Problematik der Straßenbahn bei der Ausfahrt aus der Wendeschleife am Radetzkyspitz und der Anpassung der Taktung der öffentlichen Verkehrsmittel zur Minimierung des Blockaderisikos beschäftigen. In recent years, the huge traffic volumes in city centres and the need to redesign public space have increasingly been addressed in discussions about the quality of life in cities. Since traffic takes place in public space and the latter is limited by adjacent historical and listed buildings, the design options of public space are directly related to traffic and cityscape. The present work examines based on the study area of western Jakominiplatz in Graz how the usage of limited traffic areas can be optimized. For this purpose, the current traffic situation as well as planned densification and changes in the directions of public transport vehicles in the study area were modelled and simulated with the traffic simulation software PTV Vissim. Essential information about the functions and the design of public space as well as its coherences to mobility behaviour, city and traffic planning and concepts that promote sustainable transport were collected by means of a literature review. The aim of the present work was to create measures for the optimised usage of public space at western Jakominiplatz which are ad-dressed to the city of Graz and Graz Linien. The measures were based on the analysed ef-fects of traffic on public space from the traffic simulations as well as the information of the lit-erature review. The main results of the work are that design measures such as greening of bus stops, greening and street furniture in free open spaces, accessibility, paving to unify the his-toric cityscape and coloured highlighting of (conflict) areas are suitable for the study area. In this regard, corresponding measures have been defined for the city of Graz and Graz Linien. In order to increase the general safety of non-motorized traffic, the organization of the study area as a “Begegnungszone” is recommended as an essential measure for the city of Graz. The simulation results also revealed that it would cause a high risk of blockage in the study area if the tram lines were rerouted in the event of a city center closure. For this reason, further operational considerations on the part of Graz Linien would be necessary before putting this rerouting-plan into practice. Further research regarding the handling of additional tram lines in the study area in the event of a city center closure could deal with the observed problem that trams can hardly leave the reversing loop at Radetzkyspitz when there is too much traffic as well as the adjustment of public transport times to minimize the risk of blockage. vorgelegt von: Ines Neustifter Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit FH JOANNEUM 2021 |