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Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, herauszufinden, wie sich der sozioökonomische Hintergrund, der hier vordergründig durch die Kapitalformen nach Pierre Bourdieu definiert wird, auf Bildungs- und Berufskarrieren auswirkt. Ein spezieller Fokus wird darauf gelegt, wie die Interviewpartner*innen ihre brüchigen bzw. nicht-brüchigen Bildungs- und Berufskarrieren mit dem verfügbaren ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapital rückblickend in Bezug setzen und welche Prozessstrukturen hier wirksam waren. Daher wurden Personen befragt, die sowohl Kinderarmut erlebt als auch über ausreichend ökonomisches Kapital in der Kindheit verfügt haben, sowie Personen, die brüchige (in Form von Arbeitslosigkeit) und nicht-brüchige Erwerbsbiographien erlebt haben. Die Erhebung wurde mittels dem biographisch-narrativen Interview nach Fritz Schütze durchgeführt und ist daher der Biographieforschung zuzuordnen. Die Auswertung erfolgte in Anlehnung an Schütze, indem relevante Prozessstrukturen in den Lebensläufen identifiziert wurden. Mithilfe eines Kategorienschemas wurden die Prozessstrukturen nach Schütze als Hauptkategorien und die spezifischen Ausformungen als Subkategorien definiert. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das ökonomische Kapital in der Kindheit einen Einfluss auf bestimmte Bildungs- und damit auch Berufsverläufe haben kann. Als relevantere Kapitalformen wurden allerdings soziales und kulturelles Kapital identifiziert: So konnte der Bildungserwerb von Befragten durch Wertschätzung des Themas Bildung und Lernunterstützung gefördert werden. Fehlte es an kulturellem Kapital, konnte das im Bildungs- und Berufsverlauf als hinderlich identifiziert werden, wobei für brüchige Erwerbsbiographien häufiger gesundheitliche Probleme ausschlaggebend waren. This thesis investigates into how individual socio-economic backgrounds - understood as different forms of capital following the works of Pierre Bourdieu - can effect peoples' respective educational and career paths. A special focus is placed on how the interviewees relate their fragile or non-fragile educational and professional careers to the available economic, cultural and social capital in retrospect and which process structures were effective here. Therefore, people were interviewed who had both experienced child poverty and had sufficient economic capital in their childhood, as well as people who had experienced fragile (in the form of unemployment) and non-fragile employment biographies. The survey was carried out using the biographical-narrative interview according to Fritz Schütze and can therefore be assigned to biographical research. The evaluation was based on Schütze by identifying relevant process structures in the CVs. With the help of a category scheme, the process structures according to Schütze were defined as main categories and the specific forms as subcategories. The results make it clear that economic capital in childhood can have an impact on certain educational and thus also professional careers. However, social and cultural capital were identified as more relevant forms of capital: The acquisition of education by respondents could be promoted through appreciation of the topic of education and learning support. If there was a lack of cultural capital, this could be identified as a hindrance in the course of education and work, with health problems being the decisive factor for fragile employment biographies. Christiane Mörth Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit FH JOANNEUM 2022 |