Does digital participation promote deliberative processes? An Analysis of Digital Participatory Platforms Based on Deliberative Quality Criteria

Autor: Kreidl, Thomas
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2022
Předmět:
Popis: Die politischen Systeme zahlreicher Demokratien befinden sich seit längerer Zeit in einer Krise. Sinkende Wahlbeteiligung, politische Apathie und Politikverdrossenheit sind Phänomene, die eine veritable Legitimationskrise dieser Systeme manifestieren. Gleichzeitig findet seit einigen Jahren verstärkt politische Meinungsbildung und -austausch im digitalen Raum statt. In dieser Gemengelage wenden sich Bürger:innen zunehmend anderen Formen von Beteiligung zu. Dabei werden auch digitale Beteiligungsformate immer stärker gefordert. Dieser Entwicklung wird von einigen Organisationen und Verwaltungseinheiten Rechnung getragen, was sich auch durch die Integration von IKT-Anwendungen in einigen Beteiligungsprozessen zeigt. Die dabei eingesetzten digitalen Beteiligungsplattformen haben auf Grund der zunehmenden Digitalisierung das Potenzial, zukünftig ein relevanter Ort der politischen Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu werden. Einige Kommunen setzen diese bereits in Beteiligungsverfahren ein. Dadurch werden relevante Entscheidungen für Bürger:innen mitgestaltet. Somit werden digitale Beteiligungsplattformen als Teil des offiziellen politischen Systems wahrgenommen. Gerade dieser Umstand erfordert es, Kriterien für diese Plattformen zu entwickeln, damit die Bürger:innen ihren Einfluss auf einen politischen Prozess nachvollziehen können. Dementsprechend ist es das Ziel dieser Arbeit, konkrete Qualitätskriterien für digitale Beteiligungsplattformen zu definieren und herauszufinden, in welcher Art und Weise bereits angewendete Beteiligungsplattformen diese Kriterien fördern. Die Qualitätskriterien wurden von Prinzipien der deliberativen Demokratietheorie abgeleitet. Der Grund dafür ist, dass der deliberative Prozess, also der Austausch und die Beratschlagung zwischen Menschen, für eine Demokratie zentral ist. Dementsprechend ist es von Interesse zu erfahren, ob die definierten Qualitätskriterien auch dazu dienen können, deliberative Prozesse auf den digitalen Beteiligungsplattformen zu analysieren. Diesen Fragen wurde anhand einer empirischen Untersuchung nachgegangen, deren Grundlage qualitative Expert:inneninterviews darstellt. Dabei wurden insgesamt zwölf Expert:innen befragt. Unter ihnen waren sechs Anwender:innen und sechs Anbieter:innen digitaler Beteiligungsplattformen. Die Inhalte wurden anhand des Textreduktionsverfahren der Themenanalyse nach Froschauer/Lueger (2020) bearbeitet. Die Ergebnisse aus den Interviews zeigen, dass die in Anwendung befindlichen digitalen Beteiligungsplattformen die definierten Qualitätskriterien in unterschiedlicher und teils hervorragender Form fördern. Gleichzeitig wurde im Laufe der Analyse deutlich, dass kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Förderung der definierten Qualitätskriterien und der Entstehung von deliberativen Prozessen besteht. Auf Basis der Ergebnisse wird somit eine Entwicklung anderer Parameter für die Analyse von deliberativen Prozessen auf digitalen Beteiligungsplattformen empfohlen. The political systems of numerous democracies have been in crisis for some time. Falling voter turnout, political apathy and disenchantment with politics are phenomena that manifest a veritable crisis of legitimacy in these systems. At the same time, political opinion-forming and exchange have increasingly been taking place in the digital space for some years now. In this situation, citizens are increasingly turning to other forms of participation. Digital participation formats are also increasingly in demand. This development is being taken into account by some organizations and administrative units, as evidenced by the integration of ICT applications in some participation processes. Due to increasing digitization, the digital participation platforms used here have the potential to become a relevant place for political opinion-forming and decision-making in the future. Some municipalities are already using them in participation processes. This enables citizens to help shape relevant decisions. Digital participation platforms are thus perceived as part of the official political system. It is precisely this circumstance that makes it necessary to develop criteria for these platforms so that citizens can understand their influence on a political process. Accordingly, the aim of this paper is to define concrete quality criteria for digital participation platforms and to find out in which way participation platforms already in use promote these criteria. The quality criteria were derived from principles of deliberative democratic theory. The reason for this is that the deliberative process, i.e., the exchange and deliberation between people, is central to a democracy. Accordingly, it is of interest to find out whether the defined quality criteria can also be used to analyze deliberative processes on Digital Participatory Platforms. These questions were investigated in an empirical study based on qualitative interviews with experts. A total of twelve experts were interviewed. Among them were six users and six providers of digital participation platforms. The content was processed using the text reduction method of topic analysis according to Froschauer/Lueger (2020). The results from the interviews show that the digital participation platforms in use promote the defined quality criteria in different and in some cases excellent ways. At the same time, it became clear in the course of the analysis that there is no direct connection between the promotion of the defined quality criteria and the emergence of deliberative processes. Based on the results, a development of other parameters for the analysis of deliberative processes on Digital Participatory Platforms is thus recommended. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2022
Databáze: OpenAIRE