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Im Jahr 2012 wurde die Mindestkörpergröße bei der österreichischen Polizei abgeschafft. Um die polizeilichen Aufgaben, welche mit der Besorgung des Exekutivdienstes einhergehen adäquat erfüllen zu können ist anzudenken, ob die Einführung einer Mindestkörpergröße bei der österreichischen Polizei erforderlich ist. Von zentraler Bedeutung im Falle der Erlassung einer entsprechenden nationalen Norm für eine Mindestkörpergröße ist neben der Vorabentscheidung des EuGH C-409/16 Kalliri auch der für Mitgliedsstaaten bindende Einfluss der Europäischen Union auf die nationale Gesetzgebung und Rechtsprechung zu berücksichtigen. Die aus der Literatur gewonnenen Erkenntnisse der Theorie werden mittels durchgeführter Expert*inneninterviews auf deren Sinnhaftigkeit beleuchtet. Die empirische Datenerhebung belegt, sofern es das Bestreben des nationalen Gesetzgebers ist eine Mindestkörpergröße wieder einzuführen, dass die zu erlassene nationale Bestimmung nur unter Berücksichtigung der unionsrechtlichen Normsetzung und auch Rechtsprechung durch den EuGH erfolgen kann. Ebenso muss eine nationale Regelung für die Mindestkörpergröße bei der österreichischen Polizei konform mit den Grundrechten und der Verfassung sein. Um für die Aufnahme in den österreichischen Polizeidienst in Frage zu kommen und eine ordnungsgemäße Dienstverrichtung gewährleisten zu können, müssen zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Voraussetzungen entsprechend dem Führerscheingesetz erfüllt werden. Wenn es jedoch das Bestreben der Behörde ist eine normierte Mindestkörpergröße festzulegen, sind Expert*innen der übereinstimmenden Auffassung gemeinsam mit der Literatur, dass dies nur möglich ist unter Berücksichtigung von wissenschaftlichen Studien, welche die dienstliche Notwendigkeit objektiv belegen, um mittels einer fundierten Argumentation Rechtssicherheit zu schaffen. In 2012, the minimum body size for the Austrian police was abolished. In order to be able to adequately fulfil the police tasks associated with the performance of the executive service, it should be considered whether the introduction of a minimum body size for the Austrian police is necessary. In the case of enacting a corresponding national standard for a minimum body size, it is of central importance to consider not only the preliminary ruling of the ECJ C-409/16 Kalliri, but also the influence of the European Union on national legislation and case law, which is binding for member states. The findings of the theory obtained from the literature are examined in terms of their meaningfulness by means of interviews with experts. The empirical data collection proves that if it is the national legislator's endeavour to reintroduce a minimum body size, the national regulation to be enacted can only take place under consideration of the EU law standard setting and also the case law of the ECJ. Likewise, a national regulation for the minimum body size for the Austrian police must be in conformity with fundamental rights and the constitution. In order to be eligible for admission to the Austrian police service and to be able to guarantee proper performance of duty, the requirements according to the driving licence Act must be fulfilled at the present time. However, if it is the intention of the authorities to establish a standardised minimum body size, experts agree with the literature that this is only possible in consideration of scientific studies that objectively prove the necessity of the service in order to create legal certainty by means of well-founded argumentation. Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2022 |
