Die Beschreibung und die Effekte von Motivational Interviewing in Studien zu muskuloskelettalen Erkrankungen : Eine Literaturarbeit

Autor: Müller, Lena
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2023
Předmět:
Popis: Kontext/ Fragestellung: Motivational Interviewing (MI) ist ein Gesprächsführungsansatz mit dem Ziel Verhaltensänderungen auszulösen. Physiotherapeut*innen sind Expert*innen für körperliche Aktivität (KA) und muskuloskelettale Erkrankungen. Sie können durch die Verwendung von MI in der Praxis die Symptomatik von muskuloskelettalen Erkrankungen nachhaltig behandeln, indem sie KA steigern. Jedoch unterscheidet sich die Beschreibung von MI in der Literatur von der Beschreibung in Studien. Dies macht es für Praktiker*innen unklar, wie MI bestmöglich angewendet werden soll. Diese Bachelorarbeit untersucht die Frage, wie MI in der Literatur als Intervention beschrieben wird und inwiefern die Theorie zu MI darin abgebildet ist. Methode: Zur Beantwortung der Fragestellung wurde eine systematische Literaturrecher-che auf den wissenschaftlichen Datenbanken Public Medicine (PubMed) und Physiothera-py Evidence Database (PEDro) durchgeführt. Die Literatur wurde unter Berücksichtigung der Selektionskriterien ausgewählt. Die qualitative Bewertung der Studien wurde anhand der PEDro Checkliste für randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) und für andere Stu-diendesigns anhand des Manuals von Cochrane (2016) durchgeführt. Aus den inkludierten Studien wurde die Beschreibung der MI-Intervention herausgearbeitet und mit der Be-schreibung aus der Literatur verglichen. Die Effekte von MI auf KA wurden ebenfalls extra-hiert. Resultate: Die am häufigsten beschriebenen Teile von MI in den drei inkludierten Studien waren der Grundsatz der Evokation und die Techniken Affirmationen und Information. Auch die Phasen Evokation, Planung und Fokussierung wurden mehrmals genannt. Die Interventionen führten in allen Gruppen zu einer signifikanten Steigerung der KA im Ver-gleich zur Anfangsmessung und im Vergleich zur Bildungskontrollgruppe (BK). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass MI zu einer Verhaltensände-rung und damit Steigerung der KA bei muskuloskelettalen Erkrankungen führt. Bei zukünf-tigen Studiendesigns sollte darauf geachtet werden, keine Teile von MI in weiteren Inter-ventionen, oder in die Intervention der Kontrollgruppe einfließen zu lassen. Zusätzlich ist die Messung der Menge angewendeter MI (MI-Treue) empfehlenswert, um die Ergebnisse eindeutig interpretieren zu können. Context/ Research Question: Motivational Interviewing (MI) is an interviewing approach with the goal of triggering behavior change. Physical therapists are experts in physical ac-tivity (PA) and musculoskeletal conditions. By using MI in practice, they can sustainably treat the symptoms of musculoskeletal diseases by increasing PA. However, the descrip-tion of MI in literature and studies differs, making it difficult for practitioners to know how to apply MI as best as possible. This thesis examines the question how MI is described in literature as an intervention and to what extent the theory of MI is reflected in it. Methods: To answer the research question, a systematic literature search was conduct-ed on the scientific databases Public Medicine (PubMed) and Physiotherapy Evidence Da-tabase (PEDro). The literature was selected considering the selection criteria. Qualitative assessment of the studies was performed using the PEDro checklist for randomized con-trolled trials (RCTs) and the manual of Cochrane (2016) for other designs. The description of the MI intervention was extracted from the included studies and compared with the de-scription in the literature. The effects of MI on PA were also extracted. Results: The most frequently described parts of MI in the included studies were the princi-ple of evocation and the techniques affirmations and informing. The phases evocation, planning, and focusing were also mentioned several times. The interventions led to a signif-icant increase in PA in all groups compared to the initial measurement and compared to the Education-Control group. Conclusion: The results suggest that MI can lead to behavior change, thus increase PA in musculoskeletal disorders. In future study designs, care should be taken not to include any part of MI in further interventions, or in the intervention of the control group. In addition, measurement of the amount of MI applied (MI fidelity) is recommended to be able to inter-pret the results clearly.
Databáze: OpenAIRE