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Die Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls ist eine Funktionszuweisung der aufsuchenden Sozialen Arbeit, die im deutschsprachigen Raum in den letzten zwei Jahrzehnten in den Konzepten von einer Vielzahl an Projekten aufgetaucht ist. Diese Arbeit beschäftigt sich neben den Grundlagen des Diskurses, des subjektiven Sicherheitsgefühls und der damit einhergehenden Kriminalitätsfurcht, mit der Entstehung ebendieser auf einer personalen und strukturellen Ebene. Dabei wird deutlich, dass das sich durchsetzende Sicherheitsverständnis von sozialer zur subjektiven Sicherheit gewandelt hat und eine generalisierte Verunsicherung in multiplen Lebensbereichen vorzufinden ist. Zudem wird ein besonderer Fokus auf Entstehungsmodelle von kriminalitätsbezogenen, subjektiven Unsicherheiten im öffentlichen Raum gelegt und populäre Thesen werden kritischen beleuchtet. Die theoretische Auseinandersetzung mit Unsicherheit wird anschließend genutzt, um die Bedeutung des Anspruchs für eine kritische, aufsuchende Soziale Arbeit zu behandeln. Dabei wird anhand von drei Reflexionsfiguren in einer kritisch-reflexiven Auseinandersetzung gezeigt, dass die aufsuchende Soziale Arbeit nicht dafür zuständig ist, den öffentlichen Raum subjektiv sicher zu machen, und sich die Profession im Sinne einer kritisch- reflexiven Haltung von ordnungs- oder sicherheitspolitischen Instrumentalisierungen abgrenzen muss. The increment of the subjective sense of security is an assigned function of outreach social work that appears in multiple concepts of projects in the German-speaking area. This thesis analyzes the foundation of the subjective security discourse and the accompanied phenomena of fear of crime. Moreover, it is exemplifying structural and personal theories of emergence. Thus, it becomes clear that the prevailed understanding of security shifted from social to subjective, and a generalized Insecurity is now to find in multiple aspects of life. A focus lies on the formation of crime-related insecurities in the public sphere, hence popular theories are critically examined. The theoretical discussion about subjective insecurity is subsequently used to assess the meaning of the alleged function for critical outreach social work. In a critical-reflexive discussion based on three reflection figures, it is shown that outreach social work is not responsible for subjective security in the public sphere. Most importantly, a critical-reflexive social work must differentiate from regulatory and security policies and instrumentalization. |