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Hintergrund: Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste Nervenengpasssyndrom, bei welchem der Nervus medianus im Karpaltunnel durch Druck geschädigt wird. Das Beschwerdebild entsteht aufgrund von einem Missverhältnis zwischen Weite und Inhalt des Kanals. Es kommt zu Schmerzen, Schwellung, Parästhesien- und Hypästhesie sowie zu Bewegungs- und Funktionsbehinderungen. Ergotherapeut*innen verhelfen Menschen mit Karpaltunnelsyndrom (CTS) zu mehr Handlungsfähigkeit und Lebensqualität. Ziel: Das Ziel dieses Literaturreviews ist es, die Wirksamkeit von Nervenmobilisationstechniken sowie Nerven- und Sehnengleiten bei Menschen mit CTS zu ermitteln. Weiters soll der Review einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu dieser Thematik geben. Der Schwerpunkt liegt im Vergleich der beschriebenen Interventionen und deren Auswirkungen auf das Beschwerdebild. Methodik: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in wissenschaftlichen Datenbanken unter der Berücksichtigung von vorab definierten Ein- und Ausschlusskriterien durchgeführt. Die gefunden Artikel wurden mithilfe des McMaster Formulars kritisch bewertet und in die Evidenzpyramide von Tomlin und Borgetto (2011) eingeordnet. Ergebnisse: Sechs randomisiert kontrollierte Versuche (RCT) entsprachen den definierten Kriterien und wurden in das Literaturreview einbezogen. Fünf Studien kamen zu dem Ergebnis das Nervenmobilisation und Nerven- und Sehnengleiten bei CTS wirksam ist, wobei drei Studien Verbesserungen bei Nervenmobilisation (2 Studien erzielen signifikante Ergebnisse) und zwei Studien signifikante Ergebnisse bei Sehnengleitübungen erreichen. Nur eine Studie konnte keine Unterschiede feststellen. Conclusio: Fünf der sechs Studien konnten die Wirksamkeit von Nervenmobilisation und Nerven- und Sehnengleiten bestätigen und somit deren Wichtigkeit verdeutlichen. Weitere ergotherapeutische Forschungen sind nötig, um diese Frage beantworten zu können. Background: Carpal tunnel syndrome is the most common nerve compression syndrome in which the median nerve in the carpal tunnel is damaged by pressure. The symptoms are due to a disproportion between the width and the content of the canal. Pain, swelling, paresthesia and hypesthesia occur, as well as impaired movement and function. Occupational therapists help people with CTS achieve greater functional ability and quality of life. Purpose: The purpose of this literature review is to find out the effectiveness of the intervention nerve mobilization and nerve and tendon gliding in people with CTS. Furthermore, the review is intended to provide an overview of the current state of knowledge on this topic. The focus is on the comparison of the interventions and their effects on the symptoms. Methods: A systematic literature search was conducted in scientific databases considering predefined inclusion and exclusion criteria. The articles found were critically appraised using the McMaster form and classified into the evidence pyramid of Tomlin and Borgetto (2011). Results: Six RCTs met the defined criteria and were included in the literature review. Five studies concluded that nerve mobilization and nerve and tendon gliding are effective for CTS, with three studies achieving improvements in nerve mobilization (2 studies achieving significant results) and two studies achieving significant results in tendon gliding exercises. Only one study could not report any differences. Conclusion: Five of the six studies were able to confirm the effectiveness of nerve mobilization and nerve and tendon gliding, thus highlighting their importance. Further occupational therapy research is needed to answer this question. |