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Die Coronapandemie forderte bis heute nicht nur unzählige Menschenleben, sondern führte auch zur schwersten Rezession in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg. Zur Unterstützung der österreichischen Wirtschaft in der Krise sowie zur finanziellen Entlastung und Konjunkturbelebung wurden mit dem KonStG 2020 zwei wesentliche Neuerungen im österreichischen Ertragsteuerrecht implementiert. Durch den Verlustrücktrag können nicht ausgleichsfähige betriebliche Verluste des Veranlagungszeitraumes 2020 betraglich gedeckelt mit positiven Einkünften des Jahres 2019 auf Antrag verrechnet werden. Sofern eine Berücksichtigung im Rahmen der Veranlagung 2019 nicht vollständig möglich ist, kann der Verlustrücktrag auch für das Jahr 2018 geltend gemacht werden. Der Verlustrücktrag geht dem Verlustvortrag vor. Prinzipiell gelten für den Verlustrücktrag dieselben Voraussetzungen wie für den Verlustvortrag, so wird eine ordnungsgemäße Einkünfteermittlung vorausgesetzt. Um den Verlustrücktrag und die damit verbundene Ergebnisglättung bereits vor der Veranlagung 2020 zu berücksichtigen, wurde ein besonderer Abzugsposten, die COVID- 19-Rücklage, im Verordnungswege eingeführt. Auf Antrag kann diese, bei Erfüllung der Voraussetzung, mit bis zu 60 % der betrieblichen Einkünfte 2019 angesetzt werden. Durch die Einführung der degressiven Abschreibung können Unternehmen anstelle der linearen Abschreibung bestimmte Neuinvestitionen ab dem 1.7.2020 mit bis zu 30 % des jeweiligen (Rest-)Buchwertes degressiv abschreiben. Die Halbjahresregelung ist unverändert anzuwenden. Zu Beginn eines Wirtschaftsjahres ist ein Umstieg von der degressiven auf die lineare Abschreibung zulässig. Für Gebäude kann die degressive Abschreibung nicht geltend gemacht werden, jedoch können in den ersten beiden Abschreibungsjahren bis zu drei Jahresabschreibungen vorgezogen werden. Die Anwendung dieser beiden Abschreibungsmethoden kann unabhängig von anderen Investitionsförderungen berücksichtigt werden. Abweichende Abschreibungen in der Unternehmensbilanz führen zu einer Mehr-Weniger-Rechnung und im Regelfall in den ersten Jahren zu einer passiven latenten Steuer. The Corona pandemic has cost many thousands of human lives and led to the most severe recession in Austria since World War II. To support the Austrian economy during the crisis and to provide financial relief and a stimulus to the economy, the KonStG 2020 was introduced to implement two major innovations in Austrian tax law. Non-compensable business losses of the assessment period 2020 can be offset against positive income of the year 2019 on application. The loss carryback is capped in terms of amount. If it is not possible to take it into account in full in the assessment of 2019, the loss carryback can also be claimed for 2018. The loss carryback takes precedence over the loss carryforward. In general, the same requirements apply to the loss carryback as to the loss carryforward, so a proper calculation of income is required. To consider the loss carryback before the assessment 2020, a special deduction item, the COVID-19 reserve, was introduced. Upon application, this COVID-19 reserve can account for up to 60 % of business income in 2019, provided the requirement is met. With the introduction of declining balance depreciation, entrepreneurs may depreciate certain new investments on a declining balance basis up to 30 % of the respective (residual) book value, instead of straight-line depreciation, as of July 1, 2020. However, the half-yeardepreciation rule remains mandatory. A changeover from the declining balance method to straight-line depreciation is permitted at the beginning of each fiscal year. Whereas the declining balance method of depreciation cannot be applied to buildings, up to three years' depreciation can be brought forward in the first two years of depreciation. These two depreciation methods can be applied independently from other investment subsidies. Deviating depreciation in the company's balance sheet will make tax reconciliation necessary and will in general result in deferred tax liability in the first few years. vorgelegt von: Claudia Wührer Wien, FH Campus Wien, Masterarb., 2021 |