Zirkuliernde Myokinspiegel bei älteren Menschen sind mit beeinträchtiger Lebensqualität und depressiver Stimmung assoziiert

Autor: Mucher, Patrick
Jazyk: angličtina
Rok vydání: 2020
Předmět:
Popis: Hintergrund: Depression im Allgemeinen ist in den letzten Jahren zu einem zunehmenden Problem unserer Gesellschaft geworden. Dies geht nicht nur mit einer erheblichen Belastung für die betroffenen Patienten, sondern auch mit steigenden Kosten des Gesundheitssystems einher. In dieser Studie gilt das Hauptaugenmerk der Altersdepression, da sie in der Regel viel zu spät erkannt oder sogar übersehen wird, nicht zuletzt aufgrund vieler Komorbiditäten. Verschiedene Hypothesen beschäftigen sich mit der Entstehung einer Depression und folglich mit möglichen Behandlungsmethoden. Die therapeutischen Ansätze sind oft sehr kostenintensiv und zusätzlich gilt als weitere Herausforderung, dass es oft keine freien Therapieplätze gibt. Eine erschwingliche evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeit wäre sportliche Aktivität (z.B. Ausdauertraining). Wie der zugrundeliegende Mechanismus funktioniert, ist aktuell noch Stand der Forschung. Ein Begriff, der sich in diesen Kontext entwickelt hat, sind Myokine. Diese Botenstoffe sind die Reaktion auf Muskelaktivität. Einige von diesen Myokinen können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und gelten daher als vielversprechende Kandidaten für die Vermittlung des Muskel-Hirn-Crosstalk, welcher schlussendlich unsere Stimmung beeinflusst. Ziel: Die hier beschriebene Studie zielt darauf ab, die basalen Serumkonzentrationen spezifischer Myokine oder ihrer Surrogate zwischen älteren MarathonläuferInnen und einer Kontrollgruppe zu differenzieren. Darüber hinaus wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen Myokinen und depressiven Symptomen oder Lebensqualitäts-Scores zu Studienbeginn und einem drei Jahre späteren Follow-up untersucht. Methodik: 112 ältere (>59 Jahre) TeilnehmerInnen (55 AthletInnnen, 57 Kontrollen) der Vienna Marathon Study wurden in die Studie aufgenommen und 48 AthletInnen und 49 Kontrollen konnten drei Jahre später erneut untersucht werden. Die körperliche Leistungsfähigkeit wurde mittels Ergometrie beurteilt. IL-6, Irisin, BDNF, Kynurenin und Cathepsin B wurde aus Material bestimmt, das in der MedUni Wien Biobank gelagert worden war. Das gelagerte Biomaterial wurde analysiert und mit psychologischen Scores (BDI, GDS, SF-36, MMSE, WHO QoL) verglichen. Ergebnisse: Im Allgemeinen deutet es darauf hin, dass Cathepsin B (U = 962.5, p < .05) einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen aufweist. Zudem konnten die Ergebnisse von Cathepsin B und Irisin erst nach einer Z-Transformation verglichen werden. Im Anschluss zeigten die Ergebnisse von Cathepsin B und Irisin eine gute Vergleichbarkeit zwischen den Gruppen. Bei den Kontrollen steigt Kynurenin, Cathepsin B, Irisin und IL-6 mit zunehmenden Alter signifikant an, während dieser Zusammenhang bei den AtheltInnen nicht nachgewiesen werden konnte. Zusätzlich nahm die körperliche Leistungsfähigkeit der Kontrollen mit zunehmendem IL-6-Spiegel ab. Ebenfalls konnte man bei den Kontrollen negative Kynurenin- und IL-6-Spiegel mit mehreren Dimensionen des SF-36 (Kynurenin und IL-6), des GDS (IL-6) und des WHO-Fragebogens zur Lebensqualität (IL-6) in Korrelation setzen. In Anbetracht der Abnahme der Lebensqualität zwischen Anfangswert und Folgeuntersuchung stellte sich Irisin im Ausgangswert bei den Kontrollen als signifikanter Prädiktor dar, wobei bei SportlerInnen ein trendmäßiger Zusammenhang bestand. Schlussfolgerung: Die vorgestellten Ergebnisse dieser Arbeit deuten darauf hin, dass die Ausgangswerte der Myokine in engem Zusammenhang mit der Stimmung und Depression stehen. Dieser Zusammenhang scheint jedoch bei SportlerInnen gestört zu sein, was auf eine nicht monokausale Beziehung zwischen den zirkulierenden Werten dieser Parameter und den emotionalen Zuständen hinweist. Daraus kann geschlossen werden, dass der prädiktive Wert von Myokinen oder muskelaktivitätsassoziierten Faktoren in Bezug auf depressive Symptome und beeinträchtigte Lebensqualität begrenzt ist. Background: Depression, in general, has become an increasing problem in our society in recent years, which not only imposes a considerable burden on those affected but also generates significant costs for health care systems. The main focus of attention in depression is late-life depression because it is usually recognized much too late or not at all, as it is often overlooked due to the numerous co-morbidities that might be present in elderly patients. There are various hypotheses on how depression develops and several approaches to how it can be treated. However, many of those therapeutic approaches can be cost-intensive, or maybe very limited in availability. Participation in physical activity programs represents an affordable and evidence-based treatment option, as it is by now well known that sports improve our mood. However, the underlying mechanisms are still under investigation. Recently, so-called myokines were identified, which are released or modified in response to muscle activity. As some of them can overcome the blood-brain-barrier, they might be promising candidates for mediating the muscle-brain-crosstalk that affects our mood. Objectives: This study aims to differentiate basal serum concentrations of specific myokines or their surrogates between older marathon runners and a control group. Moreover, a possible connection between myokines and depressive symptoms or quality of life scores at baseline and three years later was assessed. Methods: 112 elderly (>59 years) participants (55 athletes, 57 controls) from the Vienna Marathon Study were enrolled, and 48 athletes and 49 controls could be re-examined three years later. Physical performance was assessed by ergometry. IL-6, irisin, BDNF, kynurenine, and cathepsin B were analyzed from biomaterial stored at the MedUni Wien Biobank and compared to psychological scores (BDI, GDS, SF-36, MMSE, WHO QoL). Results: The overall results suggest that cathepsin B (U = 962.5, p < .05) shows significant differences between athletes and the sedentary group. Moreover, results of cathepsin B and irisin could only be compared after a z-transformation. Afterward, the results of cathepsin B and irisin show good comparability between the two groups. In controls, kynurenine, cathepsin B, irisin, and IL-6 were significantly increasing with age, whereas this association seemed to be disrupted among athletes. Moreover, controls’ physical performance decreased with increasing IL-6 levels. Also, only in controls, kynurenine and IL-6 levels were negatively associated with several dimensions of the SF-36 (kynurenine and IL-6), the GDS (IL-6), and the WHO QoL questionnaire (IL-6). Regarding a decrease in quality of life between baseline and follow-up, baseline irisin presented as a significant predictor in controls, with a trend-wise association in athletes. Conclusion: The results presented in this thesis suggest that baseline levels of myokines are closely connected to mood and depression. However, this connection seems to be disturbed among athletes, indicating a non-monocausal relationship between circulating levels of those parameters and emotional states. As a result, it can be concluded that the predictive value of myokines or muscle-activity-associated factors regarding depressive symptoms and impaired quality of life is limited. author: Patrick Mucher Auch als Printexemplar in der Bibliothek vorhanden Masterarbeit Wien, FH Campus Wien 2020
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