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Hintergrund: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Unterschieden in der zellulären und humoralen Immunität am Beispiel von Hepatitis-B. Die Schutzimpfung gegen HBV ist im Gesundheitsbereich verpflichtend. Allerdings bilden 5-10% der Personen trotz der Immunisierung einen unzureichenden humoralen Schutz, weshalb die zelluläre Immunität nach einer Impfung genauer untersucht wurde. Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein besseres Verständnis über das Verhältnis der humoralen und zellulären Immunität zu erlangen und ebenso den Nachweis Ag-spez. T-Zellen zu optimieren. Methoden: Es wurde Blut von 56 gesunden Proband*innen untersucht. Dabei wurde die humorale Immunität aus Serumproben mittels Elecsys® Anti-HBs II Test am Cobas e411 auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen das Hepatitis-B-Oberflächenantigen quantitativ ermittelt. Die zelluläre Immunität wurde aus Heparinblut analysiert, indem PBMC isoliert wurden und zunächst mit einem Proliferationsfarbstoff gefärbt und dann mit Hepatitis-B-spezifischen Peptiden stimuliert wurden. Als Kontrolle diente die Stimulation mit dem Superantigen SEA und dem Peptidmix CEFT. 72h nach Stimulation wurde aus den Überständen kultivierter Zellen jeweils ein ELISA, um die Zytokinausschüttung von Interleukin-2 und Interferon-gamma zu ermitteln, durchgeführt. 7 Tage nach Stimulation wurde die Proliferation der Ag-spez. T-Zellen am Durchflusszytometer CytoFLEX gemessen. Ergebnisse und Diskussion: Von 49 immunisierten Personen wiesen 14% einen AK-Titer unter 20 U/L (= „non“) und 10% einen AK-Titer zwischen 20 und 100 U/L (= „low“) auf, was bedeutet, dass jene Proband*innen eine unzureichende humorale Immunität aufweisen. In 65% der Spender*innen mit ausreichendem Titer und sogar 6 von 12 Personen, welche einen unzureichenden Titer hatten, wurde eine zelluläre Immunität entdeckt. Außerdem konnten ebenso Unterschiede bzw. Optimierungen in den verschiedenen Nachweismethoden für Ag-spez. T-Zellen erzielt werden. Zusammengefasst wurde ein Unterschied in den Ergebnissen der zellulären und humoralen Immunität am Beispiel von Hepatitis-B erkannt. Allerdings kann aufgrund der bisher fehlenden Referenzwerte der zellulären Immunität keine eindeutige Aussage getroffen werden, ob ein Schutz vor Infektionen bei fehlender humoraler Immunität durch Ag-spez. T-Zellen kompensiert werden kann. Dafür müssten jene Fälle, in größeren Studien über längere Zeit in Bezug auf das Infektionsrisiko beobachtet werden. Background: This work deals with the differences in cellular and humoral immunity using the example of hepatitis-B. Vaccination against HBV is mandatory in the health sector. However, 5-10% of individuals form insufficient humoral protection despite immunization, which is why cellular immunity after vaccination was investigated in more detail. The aim of this work is to gain a better understanding of the relationship between humoral and cellular immunity and to optimize the detection of antigen-specific T cells. Methods: Blood from 56 healthy volunteers was examined. Humoral immunity was quantified from serum samples using the Elecsys® Anti-HBs II test on the Cobas e411 for the presence of antibodies to the hepatitis B surface antigen. Cellular immunity was analyzed from heparin blood by isolating PBMC and first staining them with a proliferation dye and then stimulating them with hepatitis B-specific peptides. Stimulation with the superantigen SEA and the peptide mix CEFT served as controls. 72 h after stimulation, an ELISA was performed from the supernatants of cultured cells to determine the cytokine release of interleukin-2 and interferon-gamma. 7 days after stimulation, the proliferation of antigen-specific T cells was measured on the CytoFLEX flow cytometer. Results and discussion: Of 49 immunised persons, 14% had an AK titre below 20 U/L (= "non") and 10% had an AK titre between 20 and 100 U/L (= "low"), which means that those probands had insufficient humoral immunity. Cellular immunity was detected in 65% of the donors with sufficient titres and even in 6 out of 12 persons who had insufficient titres. Furthermore, differences and optimizations in the different detection methods for antigen-specific T cells could also be achieved. In summary, a difference in the results of cellular and humoral immunity was detected for the example of hepatitis-B. However, due to the lack of reference values for cellular immunity so far, no clear statement can be made as to whether protection against infection in the absence of humoral immunity can be compensated for by antigen-specific T cells. For this, those cases would have to be observed in larger studies over a longer period regarding the risk of infection. |