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Einleitung: Eine Aufgabe der Ergotherapie besteht darin, Klienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei den Herausforderungen im Alltag zu unterstützen. Die Untersuchung beschreibt Lebensgeschichten von jungen, männlichen Erwachsenen, welche als Kind mit einem ADHS diagnostiziert wurden, während des Prozesses vom Kind zum Erwachsenen. Methode: Daten wurden durch narrative Interviews von acht Männern zwischen 18-36 Jahren im Kanton Zürich erhoben. Zusätzlich wurden die biographischen Daten durch einen Fragebogen gesammelt. Die erlebten und erzählten Lebensgeschichten wurden mit der Biographischen Narrative Interpretation Methode nach Rosenthal (2008) und Wengraf (2006) analysiert. Ergebnisse: Die Ergebnisse spiegeln zwei Punkte wieder: die „überschüssige Energie“ und den Einfluss der Betätigungen und Kontexte in den verschiedenen Lebensphasen. Die Vorschulzeit erlebten die Männer meist unbeschwert, da sie ihrer „überschüssigen Energie“ genügend Freiraum gegeben konnten. In der Schulzeit zeigten sich für alle Betroffenen und deren Umfeld die grössten Herausforderungen, sie wurde als sehr belastend erlebt. Der Übertritt in die Berufswelt erlaubte den meisten, ihren Interessen und Fähigkeiten gerechter zu werden, und oft zum ersten Mal die positiven Facetten der „überschüssigen Energie“ zu erfahren. Schlussfolgerung: Die Bedeutung der „überschüssigen Energie“ sowie die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen in den verschiedenen Lebensphasen soll bei der Planung von ergotherapeutischen Interventionen berücksichtigt werden, um die Menschen mit ADHS im Alltag bestmöglich zu unterstützen. |