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In den letzten 50 Jahren hat sich die Wasserqualität der Schweizer Gewässer stark verbessert, dies nicht zuletzt wegen des hohen technischen Stands der Abwasserentsorgung und -reinigung. Heutzutage ist der Gewässerschutz u.a. mit der Problematik der Mikroverunreinigungen konfrontiert. Zu diesen Spurenstoffen zählen auch östrogen-aktive Substanzen, wie z.B. Östron (E1), 17β-Östradiol (E2) und 17-Ethinylöstradiol (EE2). Diese Substanzen sind bereits in sehr niedrigen Konzentrationen problematisch in Gewässern. Aus diesem Grund hat das Ökotoxzentrum der Schweiz einen akuten Ökotoxizitätswert von 0.4 ng/L für hormonaktive Subtanzen vorgeschlagenen. In dieser Studie wurden nun 20 verschiedene Abwasserreinigungsanlagen (ARA) des Kantons Zürich mittels dem planar-Yeast Estrogen Screen (planar-YES), welcher Dünnschichtchromatographie und Biotest koppelt, auf östrogenaktive Substanzen untersucht. Nur in vier Abwasserproben wurden keine östrogen-aktiven Substanzen gefunden, jedoch die Hälfte der 24 Proben wies eine Östrogenaktivität auf, die über dem vorgeschlagenen Schwellenwert von 0.4 ng/l lag. Die maximale Anzahl detektierter östrogen-aktiver Substanzen betrug 8 und wurde im Ablauf einer Vorklärung gefunden. Im Ablauf der Nachklärungen lag die maximale Anzahl östrogen-aktiver Substanzen bei 6, im Ablauf nach Filtration nurmehr bei 5. Die durchgeführte Studie zeigt klar, dass der planar-YES geeignet ist, in grosser Auflösung östrogene Aktivitätsprofile und deren zeitliche Änderung in ARA zu erstellen. Der planar-YES ist damit ein effizienter und kostengünstiger Biotest, der eine detaillierte Charakterisierung der östrogenen Aktivität von Abwasserproben erlaubt |