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In der Bundesrepublik Deutschland werden pro Jahr ca. 200000 t Anilinderivate produziert [1]. Sie finden Verwendung bei der Herstellung von Farbstoffen, Pharmazeutika und Agrochemikalien. Durch kommunale und industrielle Abwässer sowie durch landwirtschaftliche Anwendungen gelangen große Mengen dieser Anilinderivate in die aquatische und terrestrische Umwelt, wo sie wegen ihrer großen Toxizität und Kanzerogenität als Schadstlffe zu betrachten sind [2]. Neben den Anilinderivaten geraten ausgrund ihrer großen Anwendungsvielfalt auch beträchtliche Mengen von Tensiden in Gewässer und Böden. Obwohl Tenside nicht toxisch sind, besitzen sie durch ihre grenzflächenaktiven Eigenschaften einen erheblichen Einfluß auf die Sorption von Schadstoffen mit Böden und Sedimenten, und somit auf deren Mobilität [3-4]. Der Aufbau des Bodens ist sehr heterogen, was eine modellhafte Beschreibung der Wechselwirkung von Schadstoffen mit Böden und Sedimenten sehr einschränkt. Daher sind Modelluntersuchungen an definierten Bodenkomponenten zu bevorzugen, die eine möglichst genaue Beschreibung der Wechselwirkungen ermöglichen. Als eine der wichtigsten und reaktivsten Komponenten desmineralischen Bodenhorizonts und der Sedimente gilt der zu der Gruppe der Schichtsilicate zugehörige Montmorillonit. Die Reaktivität des Montmorillonits wird debei wesentlich durch seine Schichtladung und die Art seines Zwischenschichtkations beeinflußt [5-6]. Aufgrund ihrer hohen Reaktivität wird den Montmorilloniten ein wesentlicher Einfluß auf den Schadstofftransport in Böden und Sedimenten zugesprochen [7-8]. |