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Diese Arbeit geht der Frage nach, wie sich die bildungs- und sozialpolitischen Maßnahmen in Bezug auf Schule und die Erfahrungen in der Schule von Menschen mit Behinderungen über die Zeit verändert haben und welche Barrieren, Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten sich daraus ergaben. Zuerst wurden die gesetzlichen Rahmenbestimmungen zur Schulbildung und zur Sozialpolitik von Kindern mit Behinderungen von den 1950er bis zu den 2000er Jahren erarbeitet. Dann wurden die Passagen über die Schulerfahrungen von zehn lebensgeschichtlichen Interviews unter Verwendung der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die wichtigsten Ergebnisse sind, dass nach der Forcierung des Ausbaus der Sonderschule ab den 1950er Jahren in den 1970er Jahren Eltern- und Lehrerinitiativen ein langsames Umdenken in Gang setzten. Auf gesetzliche Rahmenbestimmungen für integrative Schulversuche folgte 1993 die Verankerung der Integration als Verantwortung der Primarstufe, sowie 1996 für die Sekundarstufe I. Diese gesetzliche Entwicklung spiegelt sich auch bei der Auswertung der Interviews wider, wodurch sich zeigte, dass die befragten Menschen mit Behinderungen bis Anfang der 1990er Jahren in Sonderschulen unterrichtet wurden. Erst danach wurden befragte Menschen mit Behinderungen in einer Integrationsklasse an einer Regelschule beschult. Die interviewten Menschen hatten sehr unterschiedliche Bildungswege und berichteten von sehr unterschiedlichen Schulerfahrungen. Es gibt keinen einheitlichen Weg für die Integration von Menschen mit Behinderungen im Bildungssystem. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat andere Bedürfnisse und Vorstellungen und genauso unterschiedlich sind die Bildungswege der befragten Menschen mit Behinderungen. eingereicht von Lisa Dickinger, BSc Masterarbeit Universität Linz 2023 |