Emotionsregulation im Alltag von Studierenden – Kontextspezifische, emotionsspezifische und interindividuelle Unterschiede

Autor: Rottweiler, Anna-Lena
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2023
Předmět:
Popis: Die Dissertation gibt einen Einblick in die Anwendung und Effektivität von Emotionsregulationsstrategien von Studierenden im Lern- und Leistungskontext, indem Studien dargestellt werden, die diese unter Anwendung der Experience Sampling Methode in den Blick genommen haben. Während der Prüfungsphase von Studierenden gehören Lern- und Leistungsemotionen zum Alltag dazu. Vor allem negative Lern- und Leistungsemotionen haben einen ungünstigen Einfluss auf Elemente des Lernprozesses, wie z.B. Motivation, selbstreguliertes Lernen, Ressourcen und Aufmerksamkeit (Goetz & Hall, 2013; Pekrun et al., 2002; Turner & Schallert, 2001). Diese Emotionen effektiv regulieren zu können, ist für einen erfolgreichen Lernprozess der Studierenden demnach unabdingbar. Die Forschung zu Emotionsregulation speziell im Lern- und Leistungskontext ist allerdings noch rar (für ein theoretisches Modell der Emotionsregulation im Lern- und Leistungskontext siehe Harley et al., 2019). Außerdem gibt es bisher wenig empirische Belege für Emotionsregulationsverhalten und deren Zusammenhänge und Effektivität im Studienalltag (Brooks, 2014; Burić et al., 2016; Levine et al., 2012; Losenno et al., 2020). In dieser kumulativen Dissertation, die dazu dient diese Forschungslücke zu schließen, werden insgesamt drei Studien dargestellt, welche sich erstens mit dem Einfluss von Emotionsregulationsstrategien auf die Stimmung in Leistungs- vs. nicht-Leistungssituationen (Artikel 1), zweitens mit der Interaktion von Emotionen und Emotionsregulationsstrategien über die Zeit hinweg bis zur Klausur (Artikel 2) und drittens mit der Anwendung und Wahl von bestimmten Emotionsregulationsprofilen kurz vor einer Klausur (Artikel 3) beschäftigen (siehe Kapitel 5 „Beschreibung der drei wissenschaftlichen Artikel“ für eine detaillierte Zusammenfassung). Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass es in der pädagogisch-psychologischen Forschung wichtig ist, die Effektivität von Emotionsregulationsstrategien auf Situationsebene zu erfassen, zu betrachten und zu interpretieren. Es wäre angesichts der Befunde dieser Artikel falsch und fatal davon auszugehen, dass allein die Eigenschaften einer Person bestimmen, ob Leistungsemotionen gut oder schlecht reguliert werden können. Diese Erkenntnis ist ein Fortschritt für Forschung und Praxis, denn sie gibt Anstöße für die Förderung der Regulationskompetenz von Studierenden und nicht zuletzt auch Anregungen für die Gestaltung der Lehre und Beratung an Universitäten, die optimale Bedingungen für selbstreguliertes Lernen schaffen können.
Databáze: OpenAIRE