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Breite Anwendung bei älteren Patienten finden nicht steroidale Antiphlogistika und Analgetika, kurz NSAIDs zu denen auch die selektiven Cyclooxygenase-2 Inhibitoren gezählt werden. Aufgrund physiologischer Veränderungen, vorliegender Erkrankungen, bestehende Medikamententherapie, Patientencompliance, veränderter biopharmazeutischer und pharmakokinetischer Eigenschaften eines Wirkstoffes bei älteren Menschen stellt die Pharmakotherapie älterer Patienten immer eine gewisse Herausforderung dar. Die Behandlung geriatrischer Patienten wird aber aufgrund der Bevölkerungsstruktur von immer größerer Bedeutung. Für Hinweise zur Therapie geriatrischer Patienten mit COX-2 Inhibitoren wurde zunächst die vorhandener Fachliteratur gesichtet und ausgewertet. Aufgrund der hierbei gewonnenen Erkenntnisse wurde in der Folge eine klinische Studie zur Ermittlung der Pharmakokinetik von Celecoxib bei älteren multimorbiden Patienten durchgeführt, um weitere wichtige Kenntnisse für die Behandlung geriatrischer Patienten mit diesem Wirkstoff zu erhalten. Beides erfolgte am Beispiel Celecoxib, da diese Substanz bereits am längsten zu therapeutischen Zwecken zur Verfügung steht und daher die am besten untersuchteste Substanz darstellt. Anhand der Literaturergebnisse zeichnete sich ab, dass bei einer vorübergehenden Behandlung mit Celecoxib auch für die Gruppe der über 65-Jährigen ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil für den Wirkstoff Celecoxib besteht. Wie Studienergebnisse aus den Veröffentlichungen zeigten, kann dies aber nicht uneingeschränkt gelten. Bei bestehenden ischämischen Erkrankungen, einer von Produkten der Cyclooxygenase-2 abhängigen Nierenfunktion, bestimmten Stadien entzündlicher Darmerkrankungen, gastrointestinalen Blutungen sowie bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Sulfonamiden ist auch bei älteren Patienten eine Therapie mit Celecoxib nicht angezeigt. Weiterhin zeigte sich, dass bei einer in dieser Altersgruppe häufigen Antikoagulantientherapie ebenso auf Interaktionsreaktionen bei gleichzeitiger Behandlung mit Celecoxib, speziell zusammen mit Warfarin geachtet werden sollte. Darüber hinaus bestätigten sich auch anhand der Literaturergebnisse, dass bei gleichzeitiger Therapie von Lithium mit Celecoxib Vorsicht geboten ist, da es zu einer Erhöhung der Serum-Lithiumspiegel kommen kann. Diese Interaktionsmöglichkeit sollte jedoch auch bei jüngeren Erwachsenen beachtet werden, da in den Literaturergebnissen kein Hinweise für eine Prävalenz dieser Interaktion bei älteren Patienten gefunden wurde. Für eine häufig bei älteren Patienten empfohlene Dosisreduktion werden hier keine Hinweise gesehen. Die Literatursuche ergab für ältere multimorbide Patienten keine greifbaren Ergebnisse hinsichtlich der pharmakokinetischen Eigenschaften von Celecoxib. Anhand der Ergebnisse der durchgeführten klinischen Studie zeigte sich erstaunlicherweise bei der untersuchten Patientengruppe ein äußerst günstiges Absorptionsprofil von Celecoxib. Ansonsten konnten für das gesamte Kollektiv älterer multimorbider Patienten keine klinisch relevanten Veränderungen der pharmakokinetischen Eigenschaften nach Gabe einer Einzeldosis dieses Arzneistoffes gegenüber der bisherigen Untersuchungen an gesunden älteren bzw. jüngeren Erwachsenen festgestellt werden. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse kann vielmehr angenommen werden, dass die kinetischen Eigenschaften dieses Arzneistoffes maßgeblich durch das Vorliegen einer Adipositas und ein, für ältere Frauen unabhängig vom Körpergewicht, verringertes Verteilungsvolumen beeinflusst werden. Ebenso ist hervorzuheben, dass bei dem untersuchten Patientenkollektiv kardiovaskuläre Vorerkrankungen bestanden und dennoch mit dem Wirkstoff kein Hinweis auf eine Erhöhung des Risikos kardiovaskulärer Ereignisse festgestellt wurde. Anhand der vorliegenden Arbeit liegt die Schlussfolgerung nahe, dass bei älteren und sogar älteren multimorbiden Patienten keine Dosisanpassung gegenüber der bisher empfohlenen Dosierung für jüngere Patienten erforderlich ist. Hinsichtlich optimierter Dosierungsempfehlungen sollten aber dennoch gezielte pharmakokinetische Untersuchungen zu Einzel- und Mehrfachdosisapplikation von Celecoxib 200 mg für nicht adipöse, ältere Frauen im Vergleich zu Männern und für adipöse im Vergleich zu nicht adipösen Patienten durchgeführt werden. Non steroidal anti inflamatory drugs (NSAIDs) including selective Cycloxygenase-2 inhibitors are widely used in the therapy of elderly patients. As physiological changes, different morbidities, drug therapy, patient compliance, changing biopharmaceutical and pharmakokinetical substance properties are influencing the pharmakologic drug effect, pharmacotherapy in elderly patients represents a special challenge. Regarding our aging population the therapy of geriatric patients is also of growing significance. Getting information about drug therapy with seletive COX-2 inhibitors in elderly patients a systematic research and evaluation of the available scientific literature was conducted. Regarding these findings a controlled clinical trial was conducted assessing the clinical pharmacokinetics of Celecoxib in multimorbid elderly (65£) patients to get further important information of the drug therapy with this substance. Celecoxib was chosen as the representative of the substance class of selective COX-2 inhibitors, because it was the first therapeutically available coxib on the market and should therefore provide comprise information and clinical experience. The results from literature demonstrated a favourable risk profil for Celecoxib in patients aged 65 years or older. But with reference to published studies this is not applying unrestrictingly. Therapy with Celecoxib is not recommanded in patients with ischaemic heart disease, renal function depending on products of the COX-2 pathway, different states of inflammatory bowel disease, gastrointestinal bleedings as well as known hypersensitivity with Celecoxib or other sulfonamides. Furthermore drug interaction has to be regarded if anticoagulants, frequently used in elderly patients and Celecoxib are administered at the same time. Results from literature also confirm caution for concomitant treatment with Lithium, because rising serum-Lithium levels may occur. As these results showed no prevalance for this kind of interaction in the elderly interaction with Celecoxib and Lithium should also be regarded in younger adults. Often recommanded dose reduction in elderly patients could not be verified on the basis of literature evaluation. Concludingly the systematic literature research adduced no concrete results according to the pharmacokinetic profile of Celecoxib in elderly multimorbide patients. Fortunately results from the conducted clinical study demonstrated an extremely advantageous absorption profile of Celecoxib in the chosen study population. Apart from that no clinical relevant changes of pharmacokinetic substance properties could have been found after single dose administration of 200 mg Celecoxib in 15 elderly multimorbide patients compared to literature data from younger adults. According to the study results it can be rather assumed that pharmacokinetic properties of this substance are mainly affected by an existing obesity and by a reduced distribution volume in elderly females independent of their body weight. Equally it should be emphazied that study data show no increased risk of cardiovascular adverse events with Celecoxib although all study participant had preexisting cardiovascular diseases. The presented results from literature and from the conducted clinical phase IV study suggest the conclusion that in elderly and elderly multimorbide patients no dose adaption is required with respect to existing dose recommandations for younger patients. With regard to optimized dose recommandations selective pharmacokinetic single and multible dose studies with 200 mg Celecoxib should be undertaken comparing non obese elderly females with males and comparing obese with non obese patients in general. |