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Ziele der Studie Die Effektivität antihormoneller Wirkstoffe als Medikamente zur Prävention von Brustkrebs wurde in mehreren Studien nachgewiesen. Aufgrund der insgesamt geringen Beteiligung an derartigen Chemopräventionsstudien, war das Ziel dieser Untersuchung Personencharakteristika von Frauen zu identifizieren, welche an einem bevölkerungsbasierten Mammographiescreeningprogramm teilnahmen und gleichzeitig Interesse an weiteren Informationen über Brustkrebsrisiken und der Teilnahme an der IBIS-II Studie zeigten. Die IBIS-II Studie ist eine randomisierte, kontrollierte, doppel-blinde Chemopräventionsstudie, in der der Aromatasehemmer Anastrozol im Hinblick auf die Prävention von Brustkrebs mit einem Placebo verglichen wird. Methoden Im Zeitraum zwischen 2007 und 2009 wurde in teilnehmenden Zentren innerhalb Deutschlands im Rahmen eines bevölkerungsbasierten Mammographie-screeningprogramms eine Umfrage durchgeführt. Alle Frauen, die an dem Mammographiescreening teilnahmen, wurden gebeten einen Fragebogen auszufüllen. Zu den Zielkriterien der Studie zählte, sowohl die Frauen zu identifizieren, die Interesse an einem Beratungsgespräch über Chemoprävention von Brustkrebs hatten, als auch die Teilnahmerate an der IBIS-II Chemopräventionsstudie zu ermitteln. Zudem wurden die Gründe welche gegen eine Teilnahme sprachen identifiziert. Zur Auswertung der Daten wurden mit geeigneten statistischen Tests die Werte ermittelt. Ergebnisse 2524 Frauen erklärten sich bereit den Fragebogen auszufüllen. Von diesen erfüllten 17,7% (n = 446) die Einschlusskriterien für die IBIS-II Chemopräventionsstudie. Obwohl davon 202 Frauen Interesse an weiteren Informationen über Chemoprävention und Brustkrebs zeigten, kamen nur 35 Frauen zu einer persönlichen Beratung. Nach diesem Gespräch konnten letztendlich nur drei Frauen in die Studie eingeschlossen werden. Die Frauen, welche Interesse an weiteren Informationen über Chemoprävention von Brustkrebs zeigten und für den Einschluss in die IBIS-II Studie geeignet waren (n = 202 von 446), waren signifikant jünger (p < 0,01), hatten signifikant mehr Kinder (p = 0,03) und signifikant mehr Verwandte mit Brustkrebs (p < 0,01). Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Teilnehmerinnen im Hinblick auf den body mass index (BMI)oder einer vorausgegangenen Hormonersatztherapie festgestellt werden. Mit 42% wurde als Hauptgrund für die Ablehnung einer persönlichen Beratung über Chemoprävention von Brustkrebs bzw. der Teilnahme an der IBIS-II Chemopräventionsstudie ein unauffälliger Befund im Mammographie-Screening von den Teilnehmerinnen angegeben. Schlussfolgerungen Sowohl bei der Umfrage zur Chemoprävention und Brustkrebsrisiko als auch für den Einschluss in die IBIS-II Chemopräventionsstudie konnte innerhalb des Mammographie-Screenings nur eine geringe Teilnahmerate unter den Frauen verzeichnet werden. Neue individuelle Ansätze um bei Frauen das Interesse an Brustkrebsrisiko bzw. präventiven Maßnahmen zu erwecken könnten hier hilfreich sein. Aims of the study It has been shown in several studies that antihormonal compounds can offer effective prophylactic treatment to prevent breast cancer. In view of the low participation rates in chemoprevention trials, the purpose of this study was to identify the characteristics of women taking part in a population-based mammography screening program who wished to obtain information about the risk of breast cancer and then participate in the IBIS-II trial, a randomized double-blind controlled chemoprevention trial comparing anastrozole with placebo. Methods A paper based survey was conducted in a population-based mammography screening program in participating centers in Germany between 2007 and 2009. All women who took part in the mammography screening were invited to complete a questionnaire. Aims of the study were to identify women with interest in a consultation on chemoprevention of breast cancer, as well as the participation rate in the IBIS-II chemoprevention trial. Moreover the reasons for not participating in the study should be identified. To evaluate the data the values were determined by using appropriate statistical tests. Results A total of 2524 women completed the questionnaire, and 17.7% (n = 446) met the eligibility criteria for the IBIS-II chemoprevention trial after risk assessment. Although 202 women were interested in further information about chemoprevention and breast cancer, only 35 women attended a personal consultation and only three women could be included into the IBIS-II chemoprevention trial. The women who wished to receive further information about chemoprevention were significantly younger (P < 0.01) and had significantly more children (P = 0.03) and significantly more relatives with breast cancer (P < 0.01). There were no significant differences between the participants with regard to body mass index or hormone replacement therapy. Normal mammographic findings at screening were the main reason (42%) for declining to participate in the IBIS-II trial or attend risk counseling. Conclusions Offering chemoprevention to women within the mammography screening program as part of a paper based survey resulted in low participation rates for both, the survey and the final participation in the IBIS-II trial. More individualized approaches and communication of breast cancer risk at the time of the risk assessment might be helpful to increase the participation and the understanding of chemopreventive approaches. |