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The threat of extremist violence has led to an increase in research and preventive measures against radicalization in recent years. However, despite the large number of prevention programs, little is known regarding their effectiveness. For successful prevention, knowledge on which protective factors strengthen resilience is also necessary. Therefore, this dissertation sets out to analyze if and how prevention programs work, and which protective factors can be found in the context of radicalization in general and more specifically in a largely understudied field in radicalization research: left-wing extremism. Additionally, the dissertation takes into special consideration whether sports programs, which are a popular tool to prevent crime as well as promote positive development, are successful and which mechanisms enable the effects. The dissertation includes three main articles complemented by additional work on the topic. One methodological focus of the dissertation comprises systematic reviews and meta-analyses, although it offers a methodological variety by also drawing on primary data for left-wing extremist violence. Overall, the meta-analyses revealed positive effects for prevention programs on radicalization as well as sports programs for crime prevention. However, both reviews showed the need for more empirically sound evaluation research as well as longitudinal designs. A similar finding was made for protective factors, which are often examined with cross-sectional designs only. Furthermore, the study found certain overlaps between protective factors against radicalization and general crime and delinquency but also context-specific effects. The analysis on left-wing extremism showed the importance of extremist networks and violence legitimating attitudes as risk factors for committing violence as well as the protective influence of perceived legitimacy and procedural justice especially exhibited by the police. Implications of the findings as well as limitations of the presented research are discussed. Die Bedrohung durch Radikalisierung und extremistisch motivierter Gewalt führte zu einem starken Anstieg der Ursachenforschung sowie von Präventionsprogrammen gegen Extremismus und Radikalisierung. Über die Wirksamkeit dieser Programme ist jedoch wenig bekannt. Auch die Forschung zu Schutzfaktoren, die einen wichtigen Beitrag zur Radikalisierungsprävention leisten, ist wenig ausgeprägt. Deshalb soll in dieser Dissertation untersucht werden, ob und inwiefern Präventionsprogramme gegen Radikalisierung wirksam sind und welche Schutzfaktoren existieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Linksextremismus, der im Vergleich zu anderen Extremismusformen seltener untersucht wird. Darüber hinaus beleuchtet die vorliegende Arbeit, ob Sportprogramme, die ein beliebtes Mittel zur Kriminalprävention und zur Stärkung positiver Entwicklung sind, Wirksamkeit zeigen. Die vorliegende Arbeit besteht aus drei Hauptartikeln, die von zusätzlicher Forschung ergänzt werden. Neben einem methodischen Fokus auf systematischen Reviews und Meta-Analysen bezieht die Dissertation auch Primärdaten zu linksextremistisch motivierter Gewalt mit ein. Die Meta-Analysen zeigten, dass sowohl Präventionsprogramme gegen Radikalisierung als auch Sportprogramme zur Kriminalitätsverhinderung erfolgreich sind. In beiden Forschungsbereichen fehlt es jedoch teilweise an qualitativ hochwertigen Studiendesigns, die zudem Langzeitauswirkungen berücksichtigen. Auch Schutzfaktoren für Radikalisierung werden oft nur in querschnittlichen Designs betrachtet. Deren Untersuchung zeigte, dass es Überschneidungen zwischen Schutzfaktoren für Extremismus und Kriminalität im Allgemeinen gibt, auch wenn es im Bereich der Radikalisierung zusätzlich kontext-spezifische Faktoren gibt. Im Linksextremismus spielen insbesondere extremistische Netzwerke und gewaltlegitimierende Einstellungen eine Rolle als Risikofaktor während Legitimitätswahrnehmungen als Schutzfaktoren agieren. Die Implikationen und Limitationen der verschiedenen Forschungsbefunde werden im Folgenden integriert und diskutiert. |