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Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Inkompatibilitäten in der klinischen Injektions- und Infusionstherapie auf Intensivstationen einen bedeutenden Risikofaktor für die Pharmakovigilanz und Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) darstellen. Eine systematische Datenerhebung bei Pflegekräften bildete die Grundlage für eine Auswahl von Arzneistoffen, die empirisch als Risikoarzneimittel in der klinischen Injektions- und Infusionstherapie für das Auftreten von Inkompatibilitäten eingeschätzt wurden. Die objektive Kompatibilitätsdatenlage der ausgewählten Arzneistoffe war in der Literatur und in internationalen Datenbanken unvollständig und unzureichend. Daher wurden umfangreiche physikalische und chemische, gehaltsanalytische Experimente entwickelt und durchgeführt. 17 der 36 binären Kombinationen und eine der ternären Kombinationen erwiesen sich als physikochemisch inkompatibel. 19 binäre und 4 ternäre Kombinationen zeigten sich physikochemisch kompatibel. Alle chemisch inkompatiblen Mischungen wurden massenspektroskopisch analysiert und können auf die hohe Reaktivität der Arzneistoffe zurückgeführt werden. Durch die gewonnenen Kompatibilitätsdaten wird die parenterale Arzneimitteltherapie sicherer, effektiver und ökonomischer. Die vorliegende Arbeit trägt wesentlich zur zukünftig besseren Vermeidung von Medikationsfehlern in der klinischen Injektions- und Infusionstherapie bei und leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der AMTS. |