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Diese explorative Forschungsarbeit bietet einen Überblick und eine genaue Einschätzung zum aktuellen Stand der Pay-TV-Branche in Österreich zum Jahr 2015. Im Vergleich mit dem Vereinigten Königreich, in dem über 50 % der TV-Haushalte ein Fernseh-Abonnement haben, zeigen sich strukturelle Unterschiede. Doch weder die Anzahl der Angebote, noch der Zeitraum seit wann es Pay-TV gibt, sind entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Wichtiger sind der Zeitpunkt des Einstiegs, die Programmqualität der konkurrierenden Free-TV-Kanäle und die exklusiven Programmrechte der Pay-TV-Sender. Zudem unterscheiden sich die Bedürfnisse der Zuschauer/-innen, aufgrund historischer und kultureller Entwicklungen auf den einzelnen Fernsehmärkten. Was im Vereinigten Königreich der Fußball, ist in Österreich der Wintersport. In Österreich dominiert der ORF mit seiner Film- und Sportrechtepolitik den Markt. Mit der Vielzahl von brauchbaren deutschen Privatkanälen, können so die Bedürfnisse auch ohne zusätzlich gekaufte Programme befriedigt werden. Die gesetzlich vorgegebene Schutzliste für Free-TV-Veranstaltungen schwächt die Chancen für einen Pay-TV-Anbieter wie sky weiter, exklusive und für ihn essentielle Inhalte zeigen zu können. Zwischen den öffentlich-rechtlichen Programmgebühren und der schlechten Performance der klassischen Pay-TV-Programme konnte hingegen kein Zusammenhang festgestellt werden. Auch die, in Österreich so häufigen, Sportwettcafés wirken sich nicht negativ auf die Abonnentenzahlen von sky aus. Österreich lebt seit den 1990er Jahren in einer Happy Hour. Viel Fernsehangebot für ganz wenig Geld. Die Grundverschlüsselung der ÖR- und Privatfernsehsender könnte das ändern. Und eines hat sich auch herausgestellt: Die Österreicher/-innen bezahlen bereits fürs Fern-sehen. Fast 50 % der Haushalte in Österreich besitzen einen Kabelanschluss und zahlen dafür monatliche Gebühren. Österreich ist bereits Pay-TV-Erfolgsland. |