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Die Soziologie und die Politikwissenschaften beschäftigen sich mit der "Wehrhaftigkeit" von Gesellschaften - mit einer Gefahrenabwehr von innen und außen. Um dem interdisziplinären Diskurs gerade vor dem Hintergrund sich immer schneller verändernder Rahmenbedingungen weitere Impulse zu geben, lohnt es sich, die Interpretation um entscheidende Perspektiven zu erweitern, wie die Fragen nach dem "Aushalten von Belastungen" (Resistenz) und "Sich wieder erholen" (Regeneration). Und es geht um die gesellschaftliche Bereitschaft und Fähigkeit, "Sich neu zu sortieren" und "Sich neu zu erfinden" (Rekonfiguration). Diese Begrifflichkeiten wurden in der Resilienzforschung entscheidend geprägt. Überraschenderweise ist im Vergleich zur individuellen und organisationalen Resilienzforschung die Erforschung gesellschaftlicher Resilienz noch vergleichsweise wenig entwickelt. Spätestens durch die Beschäftigung mit VUCA-Welten werden aber zunehmend weitere gesellschaftliche Risiko-faktoren, Belastungen und potenzielle Krisen identifiziert. Sie alle gemeinsam führen zu Kernfragen: Wie ist die Rollenverteilung zwischen den Bürgern und dem Staat neu zu justieren? Wie werden die dazu notwendigen Erkenntnisse gewonnen? Wird es zwangsläufig - wie Andreas Reckwitz formuliert - ein "schmerzhafter Lernprozess des gesellschaftliches Erwachsenwerdens"? Oder wird dies ein für alle Seiten fruchtbarer und spannender Weg sein? Es gilt zu untersuchen, welchen Mehrwert die Konzepte zur Entwicklung einer gesellschaftlichen Resilienz hierzu bieten können sowie welche Aufgaben und Perspektiven auf die Beteiligten warten. |