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Das Wohnen in Deutschland wird schon seit einigen Jahren durch zwei bedeutende Entwicklungstendenzen bestimmt: Zum einen sinkt die durchschnittliche Haushaltsgröße, zum anderen vergrößert sich die mittlere Pro-Kopf-Wohnfläche. Infolgedessen steigt die Wohnraumnachfrage deutlich an, was besonders im urbanen Raum zu höheren Mieten und ungleichen Verteilungsprozessen des Wohnungsbestandes führt. Bislang ist dieser zunehmenden Nachfrage nach Wohnraum vielerorts mit einer Ausweitung der Neubautätigkeit begegnet worden, was jedoch mit einem schnelleren Verbrauch wertvoller und begrenzter Bodenressourcen verbunden ist. Ein Konzept, das erst seit Kurzem als mögliche Antwort auf die aktuellen sozialen und ökologischen Herausforderungen des Wohnens diskutiert wird, ist das sogenannte suffiziente Wohnen. Dabei geht es um die grundlegende Frage, wie viel Wohnfläche es braucht, um die jeweiligen Bedürfnisse eines Haushaltes angemessen befriedigen zu können und wie durch eine bessere Nutzung des vorhandenen Baubestandes auf eine Änderung dieser Bedürfnisse reagiert werden kann. Suffiziente Wohnkonzepte zielen somit sowohl auf die Berücksichtigung individueller Wohnraumbedarfe als auch auf die Vermeidung weiterer Flächenversiegelung. Diese Masterarbeit möchte das Potential des suffizienten Wohnens im Kontext der aktuellen gesellschaftlichen, ökologischen und wohnungspolitischen Herausforderungen hervorheben. In diesem Zusammenhang spielt die Betrachtung sich verändernder Wohnraumbedarfe im Lebensverlauf von Personen eine zentrale Rolle, da es an bestimmten Wendepunkten häufig zu einer subjektiven Unter- oder Überversorgung mit Wohnfläche kommt. Mittels einer hierarchisch-agglomerativen Clusteranalyse und der repräsentativen LebensRäume - Bevölkerungsumfrage des BBSR werden insgesamt acht Wohntypen identifiziert, die sich je nach Lebensverlaufsphase und Wohnsituation unterscheiden. Dabei wird neben relevanten Umbrüchen in der Wohnbiographie von Personen auch die herausragende Bedeutung von Wohneigentum für die durchschnittlichen Pro-Kopf-Wohnflächen in den einzelnen Clustern deutlich. In Bezug auf die Förderung des suffizienten Wohnens in Deutschland lassen sich zwei zentrale Analyseergebnisse formulieren. Zum einen eröffnen der Auszug der Kinder, die Verrentung sowie die Verwitwung wichtige Möglichkeitsräume für die Veränderung von Wohnsituationen. Zum anderen gilt es, den Einfluss des Wohneigentums als Chance zu begreifen und durch Veränderungen der Bestandsimmobilie eine suffizientere Art des Wohnens zu ermöglichen. For some years now, housing in Germany has been determined by two significant development trends: First, the average household size is decreasing, and second, the average per capita living space is increasing. As a result, demand for housing is rising significantly, leading to higher rents and unequal distribution processes of the housing stock, especially in urban areas. So far, this increasing demand for housing has been met in many places by expanding new construction, but this is associated with faster consumption of valuable and limited land resources. A concept that has only recently been discussed as a possible answer to the current social and ecological challenges of housing is so-called sufficiency housing. This involves the fundamental question of how much living space is needed to adequately meet the respective needs of a household and how to respond to a change in these needs by making better use of the existing building stock. Sufficiency-based housing concepts thus aim both to address individual housing needs and to avoid further surface sealing. This master thesis aims to highlight the potential of sufficiency housing in the context of current societal, ecological, and housing policy challenges. In this context, the consideration of changing housing needs in the life course of individuals plays a central role, since at certain turning points there is often a subjective under- or oversupply of living space. By means of a hierarchical-agglomerative cluster analysis and the representative "LebensRäume" - population survey of the BBSR, a total of eight housing types are identified, which differ according to life course phase and housing situation. In addition to relevant turning points in the residential biographies of individuals, this also reveals the outstanding importance of home ownership for the average per capita living spaces in the different clusters. Regarding the support of sufficiency housing in Germany, two central analysis results can be formulated. On the one hand, the move-out of children, retirement and widowhood create important opportunities for changing housing situations. On the other hand, the influence of home ownership must be seen as an opportunity to enable a more sufficiency-oriented way of living by making changes to the housing stock. |