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Die Eisenbahnsicherheitsrichtlinie 2004/49/EG fordert, dass Infrastrukturbetreiber wie auch Eisenbahnverkehrsunternehmen ein Sicherheitsmanagementsystem (SMS) im Unternehmen einführen. Ein SMS zeichnet sich durch prozessorientierte Strukturen aus. Neben Instandhaltungs-, Materialbeschaffungs- und Mitarbeiterkompetenzprozessen ist der Prozess zur Risikoidentifizierung, -bewertung und -kontrolle ein zentraler Bestandteil eines SMS. Zur Realisierung dieses Prozesses wurden die „Common Safety Methods (CSM) für die Evaluierung und Bewertung von Risiken“ eingeführt. Diese sind seit 19. Juli 2010 in Teilen gültig und werden ab 1. Juli 2012 ihre volle Gültigkeit erlangen und damit verpflichtend bei signifikant erachteten technischen, organisatorischen und betrieblichen Änderungen im Eisenbahnbetrieb anzuwenden sein. Die CSM für die Evaluierung und Bewertung von Risiken beschreiben einen Prozess, der einen adäquaten Umgang mit aus System-, Betriebs- oder Organisationsänderungen entstehenden Gefahren beschreibt. Die CSM zeigen einen Prozess auf, wie Risiken systematisch und nachvollziehbar analysiert und dokumentiert werden können. Die Interpretation dieses Prozesses als auch die Abstraktion auf den spezifischen Anwendungsfall stellt den Nutzer jedoch vor große Herausforderungen. Fragestellungen, inwieweit sich der CSM-Prozess mit bestehenden Prozessen wie denen der CENELEC-Normenlandschaft überdeckt und wo weitere Herausforderungen und Hindernisse in der Anwendung des Prozesses liegen, sind noch offen. Der Vortrag geht auf diese Punkte ein, stellt einen html-basierten Leitfaden zur Durchführung des Prozesses vor, beleuchtet ausgewählte Prozessschritte anhand von Beispielen und regt zum interdisziplinären Austausch zum Umgang mit den CSM an. |