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Lernfabriken haben sich für den hochwertigen Kompetenzaufbau bei MitarbeiterInnen des verarbeitenden Gewerbes etabliert. Im Rahmen des Forschungsprojekts "Idefix" wird das Lernfabrikkonzept didaktisch-hinterlegt und systematisch validiert. Dabei geht es um die Verbesserung des Systems Lernfabrik hinsichtlich technischer, didaktischer sowie medialer Belange. Der wissenschaftlich-technische Lösungsansatz des Forschungsprojektes "Idefix" ist in sieben Teilprojekte gegliedert. Die Darstellung der Ergebnisse im Schlussbericht des Forschungsvorhabens "Idefix" ist entsprechend der im Antrag definierten Teilprojekte gegliedert. In TP1 werden eine Vielzahl an Veröffentlichungen und breit angelegte Studien zu aktuellen entscheidenden, fortwährenden Entwicklungen (Megatrends) analysiert und die Herausforderungen der Produktion von morgen definiert. Diese identifizierten Themen sind ebenso hinsichtlich des Aufbaus von Mitarbeiterkompetenzen und damit für Lernfabriken relevant. Lernfabrikrelevante Themen lassen sich in sämtlichen Handlungsfeldern soziotechnischer Systeme (nach MTO-Ansatz; Mensch (z.B. zielgerichtete, kontinuierliche Verbesserung), Technik (z.B. Energieeffizienz, Qualität, Neue Technologien), Organisation (z.B. Werkzeugmanagement, Integrierte Produkt- und Produktionsprozessentwicklung)) zuordnen. Schulungen sind hierbei zielgruppenspezifisch zu gestalten, wobei für ein präzises und formalisiertes Rollenverständnis Lernsysteme gruppenübergreifende (hierarchieübergreifende) Schulungen ermöglichen können. Bestehende Lernsysteme und -methoden für die Kompetenzentwicklung innerhalb der Domäne der Produktionstechnik werden in TP2 analysiert, morphologisiert und hinsichtlich den Kriterien Betreiber, Zielbranche, Nutzungsziele, Zielgruppe, intendierte Kompetenzen, betriebliche Produktionsprozesse und Produkte sowie Lehrmethoden und intendierte Lernprozesse eingeordnet. Zusätzlich wird die Auswirkung von Gestaltungparametern hinsichtlich finanzieller, organisatorischer und technischer Gesichtspunkte bewertet. Darauf aufbauend werden in TP3 Rahmenbedingungen und Anforderungen für die Gestaltung von Lernfabriken und -modulen abgeleitet. Vor allem ist diesbezüglich darauf zu achten, dass durch die eingesetzten Verfahren und Mittel sowohl formelle als auch informelle Lernprozesse vorgesehen werden. Diese Lernprozesse sollten eng miteinander korrespondieren. Nur ein sinnvolles Alternieren beider Lernfacetten kann eine optimale Vermittlung der intendierten Kompetenzen herbeiführen. Die darauf aufbauenden TP4 und TP5 stellen den Kernpunkt des Forschungsprojekts dar. In diesen Teilprojekten werden Lernmodule und eine entsprechende Systematik zur kompetenzorientierten Erstellung dieser Lernmodule in einem iterativen Ansatz entwickelt, evaluiert und verbessert. Zum Erproben und Verbessern der Systematik werden unter anderem die Referenzlernmodule Flexible Mitarbeitereinsatzsysteme, Werkzeugmanagement, Qualitätstechniken sowie ein Train-the-Trainer-Modul entwickelt, umgesetzt und verbessert. Der gewählte Evaluationsansatz zur Evaluierung des Gesamtlernszenarios entspricht einer formativen Evaluation. Zentrale Intention dieses Evaluationsansatzes ist es, eine Effizienzanalyse durchzuführen, durch mögliche Wirkungen einschätzen und Veränderungsoptionen entwickeln zu können. Dahinter steht die Leitidee, eine Curriculumevaluation als inhaltliche Qualitätsbestimmung und praktische Erprobung durchzuführen. Um eine ganzheitliche Evaluierung zu ermöglichen wurden a) Interviews mit Akteuren aus unterschiedlichen Kontexten durchgeführt, b) die Ergebnisse mit den Erfahrungen von Führungskräften aus der Industrie gespiegelt, c) ein Train-the-Trainer-Workshop für Lernfabrikgestalter und -trainer entwickelt, durchgeführt und nachbereitet sowie d) systematisch entwickelte Lernmodule evaluiert. Die Evaluierung der Lernmodule fand hierbei zum einen über begleitende Beobachtungen durch didaktische und fachbezogene Experten, zum anderen über einen kompetenzorientierten, diagnostischen Zugang sowohl über Wissen als auch über beobachtbare Performanzen statt. TP6 und TP7 beschäftigen sich mit der Verwertung und dem Transfer der Ergebnisse von „Idefix“. Hierzu werden zukünftige Anwendungsfelder für das Lernfabrikkonzept sowie Möglichkeiten zur Analyse der Wirtschaftlichkeit einzelner Lernfabrikinitiativen aufgezeigt. Basierend auf den Erkenntnissen werden Geschäftsmodelle beschrieben, die den Aufbau von Lernfabriken (kundenindividuell und standardisiert), das Angebot von Lernfabrikschulungen als auch eine systematische Qualitätsentwicklung der Lernsysteme betreffen. Der weitere Transfer der Ergebnisse wird vor allem in drei Bereichen vorangetrieben. Die gesamten Überlegungen für das curriculare Modell zur Entwicklung von Lernfabriken korrespondieren mit den Grundsätzen schulischer (berufsschulischer) Bildung. Es liegt also nahe, die in „Idefix“ erzielten Erkenntnisse in den schulischen Bereich zu transferieren. So wurden zentrale Erkenntnisse vom Hessischen Kultusministerium aufgegriffen und bei der Entwicklung von Kerncurricula für die neukonzipierte Mittelstufenschule und für den Bereich des Beruflichen Gymnasiums genutzt. Darüber hinaus wurde ein Lernmodul zur effizienten Gestaltung von Lernfabriken und den darin implementierten Lernmodulen entworfen, durchgeführt und validiert. |